Die Beschneidung Jesu

Das nächste wichtige Ereignis im Leben Jesu nach seiner Geburt und dem anschließenden Besuch der Hirten in Bethlehem war seine Beschneidung. Alle neugeborenen Söhne der Israeliten mussten am 8. Tage beschnitten werden.

Lk 2,22
Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden mußte, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.

Jesu Beschneidung geschah in Übereinstimmung mit dem AT Gesetz und in Erfüllung des Bundes, den Gott mit Abraham geschlossen hatte und dessen äußerliches Zeichen die Beschneidung war.

Jesus war unter das Gesetz geboren und es war daher erforderlich, dass er das Gesetz einhielt, um dann später die unter dem Gesetz erlösen zu können.

Gal 4,4-5
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,
damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Beschneidung des Jungen war die Namensgebung. Der Bericht im Lukasevangelium teilt uns mit, dass das Kind den Namen JESUS erhielt, so wie es der Engel Gabriel bereits Maria aufgetragen hatte, noch bevor die Empfängnis stattgefunden hatte.

Lk 1,31
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.

Einige Zeit später, als der Engel dem Josef erschien, um ihm den Sachverhalt mit der Schwangerschaft Marias zu erläutern, wiederholte der Engel auch an Josef den Auftrag, dem Kind den Namen Jesus zu geben.

Mt 1,21
Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.

Josef übernahm diese Aufgabe und achtete darauf, dass dem Kind der Name Jesus gegeben wurde. "Jesus" bzw. im Hebräischen Yeshua bedeutet "Jah rettet". Dieser Name sollte anzeigen, welche Aufgabe dem Messias von Gott zugeteilt war und was er durch sein Leben für sein Volk erreichen würde.

Die Beschneidung wurde nach Gottes Gebot an Abraham am achten Tage durchgeführt (vgl. 1Mo 17,1-27; 21,1-12). Obgleich die Beschneidung im Gesetz des Mose, dem AT Gesetz, verordnet war, war sie dennoch etwas, was nicht erst mit der Gesetzgebung am Sinai nach dem Auszug aus Ägypten von Gott gegeben worden war.

Die Beschneidung war von Gott beim Bund mit Abraham verordnet worden, sie war das Zeichen des Blutbundes, den Gott mit Abraham und dessen Nachkommen geschlossen hatte. Die Beschneidung war lediglich das äußere Zeichen jenes Bundes, sie war nicht das, was einen automatisch zu einem Teilhaber an diesem Bund machte. Die Beschneidung des Fleisches garantierte nicht die Zugehörigkeit zum Bund, dazu war eine "Beschneidung des Herzens" erforderlich.

Teil der mit dem Bund mit Abraham verbundenen Verheißungen war die Verheißung des kommenden Messias, der als Retter von den Sünden aus Abrahams Same kommen würde. Jesus Christus war dieser Sohn Abrahams (vgl. Mt 1,1) und in ihm wurde letztlich der Bund mit Abraham erfüllt, für den die Beschneidung ein äußeres Zeichen war.

 

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