Der Stammbaum Jesu Christi

Der biblische Bericht im Evangelium nach Matthäus über die Geburt Jesu wird eingeleitet durch einen Stammbaum, ein "Buch des Geschlechts", wie es wörtlich aus dem Aramäischen bzw Griechischen übersetzt werden könnte. Als der Messias musste Jesus von seiner Abstammung her gewisse Voraussetzungen erfüllen, die im Alten Testament bereits vorausgesagt waren. Der Messias musste (a) eine Nachkomme Adams sein; er musste (b) ein Nachkomme Abrahams sein; er musste (c) ein Nachkomme König Davids sein; und er musste vor allem (d) der Sohn Gottes sein.

Die Abstammung Jesu wird bestimmt durch die Linie der Vorfahren seiner Mutter Maria, und durch seinen Vater. Eine wichtige Wahrheit hierzu greifen wir auf, bevor wir den Stammbaum Jesu genauer betrachten.

Mt 1,18
Die Geburt Jesu Christi war aber also: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste.

Der biblische Bericht ist eindeutig und klar, dass Jesus nicht einen Menschen zum leiblichen Vater hatte, sondern dass Gott sein leiblicher Vater war, da seine Mutter nicht durch einen Mann schwanger wurde, sondern durch das wundersame Wirken Gottes mittels heiligen Geistes (vgl. auch Mt 1,20 und Lk 1,35). Joseph, Marias Ehemann, war nicht der leibliche Vater Jesu, da Maria durch den heiligen Geist schwanger wurde, bevor sie und Joseph überhaupt als Ehepaar zusammengekommen waren. Joseph nahm dann Jesus als Sohn an und kümmerte sich um ihn, war aber nicht abstammungsmäßig Jesu Vater.

Gott hatte in seiner weisen Voraussicht Dinge so eingerichtet, dass es Ihm möglich war mittels einer durch Ihn bewirkten Schwangerschaft einen Menschen als Seinen eingeborenen Sohn zu haben, der so auch ein Nachkomme Adams, Abrahams und Davids sein konnte, um so die Mission erfüllen zu können, die Gott für ihn vorgesehen hatte. Gott war durch das Wunder der so genannten "jungfräulichen Empfängnis" in Maria der leibliche Vater Jesu. Jesus war in einzigartiger Weise der eingeborene Sohn Gottes, des Höchsten, und konnte somit als "Sohn des Höchsten" bezeichnet werden.

Durch die Abstammung Marias, seiner Mutter, war Jesus dann "nach dem Fleisch" (vgl. Röm 1,3) ein Nachfahre Adams, Abrahams und auch König Davids.

Mt 1,1-17
Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.
Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon.
Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai.
Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo mit der Frau des Uria.
Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa.
Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija.
Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia.
Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia.
Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.
Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël. Schealtiël zeugte Serubbabel.
Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor.
Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud.
Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob.
Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.
Alle Glieder von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.

In Vers 16 ergibt sich aus der Übersetzung und dem Verständnis des Begriffs "Mann" ein Problem mit dem nächsten Vers. Falls der erwähnte "Josef" der "Mann (im Sinne von "Ehemann") der Maria" war, dann fehlt in diesem Abschnitt nach der babylonischen Gefangenschaft eines der vierzehn Glieder. Außerdem gäbe es einen Widerspruch zu Lk 3,23, wo Josef, der Ehemann der Maria, als Sohn von Eli bezeichnet wird, hier aber der Sohn eines Jakob wäre. Im aramäischen Text steht in Vers 16 das allgemeine Wort für "Mann", das dann aus dem jeweiligen Kontext unterschiedliche Bedeutung haben kann. In Vers 19 steht dagegen das Wort für "Ehemann". In Vers 16 ist offenbar, entsprechend der biblischen Kultur jener Zeit, mit "Mann der Maria" ihr Vater und nicht ihr Ehemann gemeint. Mt 1,1-17 gibt uns Jesu Linie über seine Mutter Maria, und mit dem korrekten Verständnis in Vers 16 erhalten wir auch die in Vers 17 erwähnten vierzehn Glieder für diesen Teil des Stammbaums Jesu.

Mt 1,1-17 gibt uns die königliche Linie und zeigt uns auf, dass Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, aufgrund seiner Abstammung über die Vorfahren seiner Mutter dem Fleische nach rechtmäßigen Anspruch auf den Thron Davids und die Verheißungen Abrahams hatte. Maria stammte aus der königlichen Linie Davids, denn sie war ein Nachkomme Salomos, über den die königliche Linie nach David weitergeführt wurde. Josef hingegen, dessen Linie uns in Lk 3,23ff gegeben wird, war ein Nachfahre Davids aus einer anderen Linie.

Jesus Christus, der eingeborene Sohn Gottes, war in der Tat der Sohn Abrahams und der Sohn Davids mit rechtmäßigem Anspruch zu all den Verheißungen, die Gott sowohl Abraham wie auch David gegeben hatte.

 

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