Bekannte Gestalten der Weihnachtszeit (*)

Wie aus den Beiträgen der vorangegangenen Tage ersichtlich wurde, haben Advent und Weihnachten ursprünglich nichts mit Christus und der Geburt Christi zu tun. Bei diesem Fest handelt es sich vielmehr um ein vorchristliches Fest zur Wintersonnenwende, welches mit unterschiedlichen weiteren magischen Aspekten verbunden ist, die sich teilweise je nach Gegend und Land unterscheiden. Ganz allgemein lässt sich jedoch sagen, dass das Weihnachtsfest im Grunde ein Fest zu Ehren des Sonnengottes ist.

Mit diesem Fest sind einige prominente Gestalten verbunden, die wir in der heutigen Studie ein wenig näher betrachten wollen. Auch diese "Personen" entstammen mythischen Wesen und der heidnischen Götterwelt.

Sankt Nikolaus

Die Figur des Sankt Nikolaus (dessen Gedenktag der 6. Dezember ist) entstand eigentlich aus archetypischen heidnischen Gottheiten, wie etwa dem Gott Odin, der zur Mittwinterzeit auf seinem Pferd Sleipnir durch die Lande ritt und Belohnungen oder Strafe austeilte. Der Gott Thor, in roter Kleidung, kämpfte zu jener Zeit gegen die Frostgeister. Wode ritt mit einer Schar von 13 Reitern (einer davon war Ruprecht) auf der Suche nach der Perchta durch die Winternächte und vertrieb die bösen Geister. Es scheint weiterhin so, als habe der Nikolaus noch einige Dinge vom sogenannten Eichenkönig übernommen.

Einige Zeit später wurde dann aus all dem "der heilige Nikolaus", der laut Legende tatsächlich gelebt haben soll. Er war Anfang des 4. Jahrhunderts n.Chr. wohl Bischof in Myra in Lydien. Verschiedene Legenden ranken sich um ihn und stellen ihn als Freund der Kinder dar. Diese Gestalt wurde in unterschiedlichen Gegenden dann wieder mit "einheimischen" Wintergestalten vermischt, wie etwa dem "Pelzmärte" in Schwaben. Nikolaus ist im wesentlichen eine Mischung von Heiligem und alten Naturgöttern geworden. Der heilige Nikolaus wurde seit langem als Heiliger verehrt und die Stadt Myra wurde seit dem 6. Jahrhundert n.Chr. zu einem Wallfahrtsort. Seit dem 11. Jahrhundert n.Chr. breitete sich schließlich der Nikolauskult über weite Teile Europas aus.

Weihnachtsmann (Father Christmas)

Der Weihnachtsmann hat seinen Ursprung in frühgermanischen Mythologien, in denen Thor als "älterer, freundlicher und herzlicher Mann von stämmiger Gestalt mit langem weißen Bart" dargestellt wurde. Thor fuhr in einem Wagen und lebte hoch im Nordland. Die mit ihm assoziierte Farbe war Rot, die Farbe des Feuers. Sein Element war das Feuer, und die Feuerstellen in den Häusern waren ihm geweiht. Dies ist auch der Grund, weshalb er durch den Kamin ins Haus herabsteigt.

Die heute typischen Darstellungen des Weihnachtsmanns mit rotem Mantel, usw. haben ihren Ursprung in einer Werbekampagne der amerikanischen Firma Coca Cola, die 1931 einen Grafiker beauftragte, den Weihnachtsmann für eine Anzeige zu zeichnen. Es ist durchaus möglich, dass sich der Grafiker Sundblom, von schwedischer Abstammung, an die germanische Mythologie erinnerte und verschiedene Elemente daraus entlehnte. Der Weihnachtsmann ist eigentlich der Gott Thor. Zudem verband sich das Märchen von Thor mit dem anderer Gottheiten, darunter ganz besonders dem des Wettergotts Donar, der mit einem Rentierschlitten durch die Luft fährt und durch den Kamin in die Häuser kommt.

Ruprecht

Der Monat Dezember enthält ebenfalls den Tag des "Weltvaters" und "alten Wanderers". Wotan (Wodan bzw. Odin) zieht durch die Lüfte und verteilt Geschenke oder aber betätigt sich als Mahner und Richter. Dieser Wotan hatte einen Beinamen, "Hruod Percht", was "ruhmreicher Percht" bedeutet; dieser begegnet uns als "Ruprecht", und er ist aus den Edda Mythen als Weltenwanderer bekannt. Ruprecht ist in der christlichen Umdeutung der Dinge dann zum Helfer des "Nikolaus" geworden. Er hilft angeblich den Eltern, indem er die Kinder entweder mit Geschenken für gutes Benehmen belohnt oder sie korrigiert, wobei der "Schlag mit der Rute" eigentlich Heil für das kommende Jahr bringen sollte.

Maria, die Mutter Gottes

Maria als "die Mutter Gottes", soll hier kurz erwähnt werden, weil sie in der christlichen Umdeutung des Weihnachtsfests als des Festes der Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria eine wesentliche Rolle spielt. Die heute in einigen Kreisen verehrte "Maria" hat allerdings mit der in den biblischen Schriften erwähnten Mutter Jesu nichts zu tun; sie ist vielmehr eine Umdeutung einer heidnischen, babylonischen Gottheit.

Darstellungen der "Maria mit dem Jesuskind" finden sich interessanterweise bereits in Darstellungen aus vorchristlicher Zeit und aus Religionen, die mit dem Christentum nichts zu tun haben. Ursprung dieser "Maria" ist der Kult der Semiramis im alten Babylon, die als "Mutter mit dem Kind" und als "Himmelskönigin" bekannt war. Semiramis hatte behauptet, dass der von ihr geborene Sohn kein anderer als der zuvor getötete und nun "wiedergeborene" Nimrod war. Semiramis brachte Nimrod mit dem Sonnengott in Verbindung und rief dann den Tag der Wintersonnenwende, den 25. Dezember (das war der Tag, an dem man die Umkehr der Sonne erstmals richtig wahrnehmen konnte) als den Geburtstag der Sonne aus.

Die "Mutter mit dem Kind" war also nicht die biblische Maria mit Jesus Christus, dem eingeborenen Sohn Gottes, sondern vielmehr die babylonische Königin Semiramis als Himmelskönigin mit dem angeblich von ihr wiedergeborenen Nimrod. Aus den alten Quellen Babylons, Ägyptens und anderer Kulturbereiche ist zu erkennen, dass diese Vorstellung einer "Mutter Gottes" bereits lange vor der Zeit der Geburt Jesu existierte und dass im Christentum diese heidnische Göttin mit Kind dann später einfach "umgetauft" wurde und nun unter dem Namen "Maria, Mutter Gottes" verehrt und angebetet wird.

 

 

Fussnoten:

(*) Die hier dargelegten Informationen wurden aus unterschiedlichen allgemein zugänglichen Quellen im Internet zusammengetragen. Weitere und detailliertere Informationen sind leicht durch eine Suche nach Begriffen wie "Weihnachten" / "Ursprünge von Weihnachten" / "Weihnachtsbrauchtum", usw. im Internet zu finden.

 

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