von
Wolfgang Schneider
1. Mose 1,31
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
1. Mose 6,6
da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
Diese zwei Schriftstellen erscheinen vielleicht zunächst widersprüchlich, wenn man sie zuerst liest, ohne den größeren Zusammenhang zu beachten. Der Widerspruch kann schnell gelöst werden, wenn wir erkennen, was sich im Laufe der Menschheitsgeschichte zwischen den zwei Zeitpunkten ereignete, als Gott diese zwei Feststellungen machte.
1. Mose 1,31 berichtet den Status direkt, nachdem Gott sein gesamtes Schöpferwerk vollendet hatte, und in der Tat war es "sehr gut". Allerdings trat einige Zeit danach eine drastische Veränderung ein im Zusammenhang mit der Sünde Adams und dem Fall des Menschen, über den uns in 1. Mose 3 berichtet wird. Sünde und Tod kamen in die Welt aufgrund von Adams Sünde (vgl. Römer 5,12Röm 5,12
Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.). Bis zur Zeit von 1. Mose 6 hatte Sünde einen enormen Einfluss auf die Menschheit, und in 1. Mose 6,5 wird und mitgeteilt: "Als aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar." Somit war eine drastische Veränderung eingetreten.
Wenn es dann danach heißt, es habe Gott gereut, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, müssen wir beachten, dass es Gott natürlich nicht angesichts der ursprünglichen Situation gereute, dass er den Menschen gemacht hatte, sondern ihn gereute es vielmehr später wegen der dann vorliegenden Situation und dem, was aus dem Menschen geworden war durch der Menschen ungehorsames und boshaftes Verhalten nach Adams Sündenfall.
Die Feststellungen, die Gott traf, beziehen sich nicht auf eine identische Situation, sondern wurden zu zwei unterschiedlichen Situationen gemacht, wobei es um den Menschen in zwei völlig unterschiedlichen Zuständen geht.