von
Wolfgang Schneider
Markus 1,21.29
21 Und sie gingen hinein nach Kapernaum; und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte.
29 Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.
Johannes 1,44
44 Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.
Dieser scheinbare Widerspruch beruht zum größten Teil auf oberflächlichem Lesen der angeführten Stellen. Wenn man genau liest und beachtet, was in den jeweiligen Versen gesagt wird, löst sich das Problem sehr schnell.
In Johannes 1,44 heißt es: "Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus." Hier wird gesagt, dass Philippus aus Betsaida war, also aus jener Stadt stammte. Wenn nun erklärend angehängt wird, dass dies die Stadt des Andreas und Petrus war, so bedeutet das offensichtlich nichts anderes, als dass auch diese beiden ursprünglich aus Betsaida stammten.
In Markus 1,21 und 29 heißt es: "Und sie gingen hinein nach Kapernaum" und weiter dann: "Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas " Diese Verse zeigen an, dass Simon (Petrus) und Andreas zu der Zeit, von der uns hier berichtet wird, in Kapernaum wohnten.
Simon Petrus und sein Bruder Andreas stammten ursprünglich aus Betsaida, und sie waren vermutlich dort auch aufgewachsen. Später dann, vielleicht aufgrund ihrer Berufswahl (als Fischer am See Genezareth), waren sie offenbar nach Kapernaum umgezogen. In Markus erfahren wir auch, dass Petrus nun verheiratet war, denn Jesus heilte ja des Petrus Schwiegermutter, als er dort zum Haus des Simon und Andreas kam. Wie in der heutigen Zeit, so kam es auch damals vor, dass Leute nicht ihr ganzes Leben lang am gleichen Ort wohnten, sondern aus unterschiedlichen Gründen ihren Wohnort wechselten. Wenn man diese Tatsache berücksichtigt, löst sich dieser scheinbare Widerspruch schnell und leicht auf.