Jesu eigene Worte bezeugen eindeutig, dass er 3 Tage und 3 Nächte begraben (im Schoss der Erde) sein würde.

Matthäus 12,40
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Andere Schriftstellen berichten, dass Jesus vor einem Sabbat starb und begraben wurde.

Markus 15,42.43
42 Und als es schon Abend wurde, und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat,
43 kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.

Weitere Stellen berichten darüber, dass das Grab am ersten Tag der Woche (Sonntag) bereits leer war.

Johannes 20,1
Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, daß der Stein vom Grab weg war.

Die gleiche Wahrheit lesen wir auch in Matthäus 28,1Mt 28,1
Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
, Markus 16,2Mk 16,2
Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.
und Lukas 24,1Lk 24,1
Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten.
.

Worin liegt nun angeblich ein Widerspruch in dem, was diese Stellen aussagen?

Die traditionelle Lehre der christlichen Kirchen geht davon aus, dass Jesus an einem Freitag vormittags gekreuzigt wurde, dann am Nachmittag starb und noch vor Sonnenuntergang an eben diesem Tage begraben wurde. Außerdem wird gelehrt, dass Jesus dann am darauffolgenden Sonntag früh morgens von den Toten auferstand. Und als Beweis für diese Lehre müssen dann insbesondere die Stellen mit Hinweisen auf "vor dem Sabbat" und "am ersten Tag der Woche (Sonntag)" herhalten. Das Problem bzw. ein Widerspruch ergibt sich dadurch, dass diese zeitliche Abfolge vom späten Nachmittag am Freitag bis zum frühen Morgen am Sonntag keine "3 Tage und 3 Nächte" ergeben, und somit nicht mit Jesu Worten über die Zeit, die er begraben sein würde, übereinstimmen!

Zunächst ist festzuhalten, dass dieser Widerspruch nicht zwingend zwischen biblischen Aussagen besteht, sondern zwischen einer biblischen Aussage (den Worten Jesu von den "3 Tagen und 3 Nächten") und traditionellem Dogma der meisten christlichen Kirchen. Wenn man all die Stellen mit Informationen zu Jesu Tod, Begräbnis und seiner Auferstehung miteinander vergleicht und sie zusammen abwägt, ergibt sich, dass zwischen ihnen keinerlei Widerspruch existiert.

Ein korrektes Verständnis ergibt sich aus einer sorgfältigen Beachtung der in der Schrift gemachten Zeitangaben. Immer wieder wird in diesem Kontext auf das Passafest bzw. das Fest der Ungesäuerten Brote hingewiesen. Aus diesen Stellen ist klar erkennbar, dass Jesus Christus am Tag vor dem Beginn des Festes (dem sogenannten "Rüsttag" für das Fest) starb. Weil der neue Tag (der erste Tag des Festes) nach jüdischer Zeitrechnung mit Sonnenuntergang begann, war entsprechende Eile bei der Grablegung geboten.

Markus 15,42
Und als es schon Abend wurde, und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat,

Hier wird dieser Umstand erwähnt, dass es sich um den Rüsttag (den Tag vor dem Beginn des Fests) handelte; außerdem wird auch erwähnt, dass der bevorstehende Tag ein Sabbat war.

Johannes 19,31
Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über - denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag -, baten die Juden Pilatus, daß ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden.

Diese Stelle handelt von der gleichen Sache, erwähnt aber eine weitere entscheidende Wahrheit bzgl. dieses Sabbats -- es war kein gewöhnlicher Sabbat, sondern "dieser Sabbat war ein hoher Festtag"! Es war nicht der gewöhnliche wöchentliche Sabbat, sondern vielmehr der erste Tag des beginnenden 7tägigen Festes der Ungesäuerten Brote, dessen erster und letzter Tag jeweils hohe Festtage, besondere Sabbate, waren. Der Beginn dieses Festes war immer der 15. Nisan und immer ein besonderer Sabbat, ganz gleich auf welchen Wochentag er fiel.

3. Mose 23,6-8
6 Und am fünfzehnten desselben Monats ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den HERRN; da sollt ihr sieben Tage ungesäuertes Brot essen.
7 Am ersten Tage sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Arbeit tun.
8 Und sieben Tage sollt ihr dem HERRN Feueropfer darbringen. Am siebenten Tage soll wieder eine heilige Versammlung sein; da sollt ihr auch keine Arbeit tun.

Aus diesen Schriftstellen ergibt sich, dass Jesus am Nachmittag des 14. Nisan starb und kurz danach noch am gleichen Tage kurz vor Sonnenuntergang, dem Beginn des Festes, vor Anbruch des besonderen Sabbats, des hohen Festtags, begraben.

Alle 4 Evangelien enthalten weiterhin Angaben, dass das Grab Jesu zu Beginn des 1. Tages der Woche (dem Sonntag) bereits leer und Jesus somit zu dem Zeitpunkt bereits auferstanden war. Nach seinen eigenen Worten sollte er 3 Tage und 3 Nächte (d.h. in der Tat 3 x 24 Stunden entsprechend unserer Zeitrechnung) begraben sein.

Aus den verschiedenen Stellen ergibt sich somit, dass Jesus also am 14. Nisan am späten Nachmittag begraben wurde und entsprechend seiner eigenen Worte dann am späten Nachmittag des 17. Nisan auferstanden ist. Die Berichte in den Evangelien erwähnen keinerlei weitere Ereignisse zwischen seiner Auferstehung und dem, was sich früh zu Anbruch des 1. Tags der Woche ereignete, woraus sich dann ableitet, dass Jesus Christus am Samstag nachmittags kurz vor Sonnenuntergang von den Toten auferstand.

Nachdem so der Zeitpunkt der Auferstehung etabliert ist, erkennt man schnell, wenn man nun zurückrechnet, dass Jesus Christus am Mittwoch, den 14. Nisan, am Tage vor dem hohen Festtag, mit dem das Fest der Ungesäuerten Brote begann, am Kreuz starb und begraben wurde. Er war somit tatsächlich ganze 3 Tage und 3 Nächte im Schoss der Erde, wie er es vorausgesagt hatte. Auch wurde er am dritten Tage wieder von den Toten auferweckt.

Der Widerspruch besteht nur dann, wenn man den erwähnten Sabbat unter Nichtbeachtung der in Johannes 19,31 mitgeteilten Informationen über diesen Sabbat mit dem gewöhnlichen wöchentlichen Sabbat gleichsetzt und dann die Kreuzigung und Grablegung auf den Freitag legt. Sobald man den Sabbat richtig einordnet, d.h. erkennt, dass es sich um den hohen Festtag zu Beginn des Festes handelt, gibt es keinen Widerspruch mehr.

Allerdings stellt man fest, dass die allgemein vertretene traditionelle Lehre im Widerspruch steht zu der im Wort Gottes offenbarten Wahrheit.

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