von
Wolfgang Schneider
Trinitarier benutzen manchmal den Vers aus Apostelgeschichte 7 mit dem Ausruf des Stephanus bei dessen Tod als Beweis dafür an, dasss Jesus Gott sein muss, da Stephanus ja zu ihm betet.
Apostelgeschichte 7,59
und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Einige Bibelübersetzungen haben einen etwas anderen Wortlaut in diesem Vers, so etwa die unrevidierte ELberfelder Bibel, wo dieser Vers lautet: "Und sie steinigten den Stephanus, welcher betete [Eig. anrief] und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!". Im ersten Teil des Verses fehlt hier das Wort "Herrn", welches nach anderer Textüberlieferung in einigen Bibeln auch als "Gott" in den Text aufgenommen wurde (z.B. in der englischen "King James Bible"). Die alten griechischen Handschriften geben als beste Lesart den Wortlaut "... Stephanus rief an und sprach: Herr Jesus .."
Was sagt nun diese Stelle genau aus? Handelt es sich hier um ein Gebet, welches Stephanus an Gott richtet? Das ist, was von Vertretern der Trinitätslehre behauptet wird, und dann argumentieren sie, dass ja nur Gott angebetet werden dürfe und somit der Herr Jesus, den Stephanus hier anrief Gott sein muss. Ist das aber, was im Text steht bzw. was sich aus dem Text ergibt?
Wenn man den Abschnitt als Ganzes liest, erkennt man sehr schnell, dass Stephanus sehr wohl zwischen dem Herrn Jesus und Gott unterscheidet, denn er ruft aus, dass er den Sohn des Menschen "ZUR RECHTEN GOTTES" stehen sah! Offenbar unterscheidet er zwischen "Gott" und "dem Sohn des Menschen [Jesus Christus]", und er macht diese nicht zur einer "Gottheit"! Dies ist ein Ausruf des Stephanus, in welchem er sich an seinen Herrn und Heiland wendet, dem er dient und den er in einer Vision zur Rechten Gottes sieht (vgl. Vers 56)?
Stephanus hat sich in seinem Ausruf gar nicht an Gott gewandt, sondern an den Herrn Jesus Christus! Es handelt sich nicht um eine Anbetung Gottes, eine Gottesverehrung, oder ein Flehen und Gebet zu Gott, wie die Trinitarier behaupten.
Man muss schon genau lesen und man sollte vorgefasste Meinungen beiseite lassen, denn sie hindern einen lediglich daran, das zu lesen und zu verstehen, was geschrieben steht und sie lassen einen Dinge wie durch eine "gefärbte Brille" sehen, wodurch man dann einen "gefärbten (falschen) Eindruck" bekommt und die in der Bibelstelle tatsächlich gelehrte Wahrheit nicht erkennen kann.