von
Wolfgang Schneider
Die Lehre von der Dreieinigkeit bzw. Dreifaltigkeit ist sozusagen das Grundgerüst der Lehre der christlichen Amtskirchen. "Ein Gott in drei Personen" ist die theologische Säule, an der keiner wagen soll zu rütteln, denn daran "hinge das gesamte Christentum". Diese Studie beleuchtet das Thema aus biblischer Sicht und versucht zu prüfen, inwieweit das Dogma der Trinität eine biblische Lehre ist. Dazu werden grundlegende Schriftstellen angeführt, in denen die Bibel zu dem Vater, Seinem eingeborenen Sohn und der Gabe heiliger Geist Stellung nimmt.
Das Dogma der Dreieinigkeit bzw. Dreifaltigkeit ist über Jahrhunderte der zentrale Punkt der Lehre vieler
						christlicher Konfessionsgemeinschaften gewesen, und es genießt auch heute trotz mancher Diskussion noch immer
						höchsten Stellenwert in den Amtskirchen. Die Lehre von der Trinität wird als Grundlage des Christentums
						hingestellt, und es wird gesagt, daß mit dieser Lehre das gesamte Christentum entweder stehe oder falle. Ohne die
						Anerkennung der Trinität könne man nicht gerettet werden, weil ohne sie keine Erlösung für den
						Menschen verfügbar sei.
 
		  Bemerkenswert ist jedoch, daß gerade im Laufe der letzten Jahrzehnte einige
						angesehene Theologen die Trinitätslehre zumindest teilweise in Frage gestellt haben. In der Diskussion über
						die Trinität wurde vor allem deutlich, daß die Lehre historisch keinen biblischen Ursprung hat, dazu blieb
						letztendlich, wie bei allen Bemühungen zuvor, die ganze Theorie der Dreieinigkeit bzw. Dreifaltigkeit ein dem
						menschlichen Verstand unerklärliches Geheimnis.
 
				Diese Studie versucht Licht in die Angelegenheit zu bringen,
						denn eigentlich erweisen sich biblisch fundierte Lehren immer als aus der Schrift erklärbar und verständlich.
						Sollte dieses Dogma wirklich unerklärlich sein? Warum würde ausgerechnet das Fundament aller christlichen
						Lehre ein solch unzugängliches Geheimnis sein?
Bevor wir uns der Bibel selbst zuwenden, ist es notwendig, darzulegen, wie der Begriff allgemein verstanden wird. Eine kurze und recht übersichtliche Einführung in diese Lehre wird in der Brockhaus Enzyklopädie 1 gegeben, aus der ich auszugsweise den Artikel über "Trinität" zitiere:
Trinität [lat. trinitas, trinitatis Dreiheit] die
						,Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, Bez. für die im Christentum geglaubte Dreiheit der
						Personen in Gott (Vater, Sohn und Hl. Geist). Das Verhältnis der drei Personen wird dabei als Perichorese
						(gegenseitige Durchdringung) vorgestellt. Gemäß der christl. T.-Lehre hat sich der in strengem Sinne
						eine Gott (christl. Monotheismus) im Verlauf der Heilsgeschichte auf dreifache Weise geoffenbart (ökonom.
						oder heilsgeschichtl. T.-Lehre): als ursprungloser Schöpfer der Welt (als Vater), in Gestalt und Werk
						Jesu von Nazareth (als Sohn) und in den Menschen, die in der Nachfolge und aus dem Geist Jesu leben (als
						Geist) 
 Von diesen Einflüssen {Anmerk.: den teils tritheistischen, teils
						subordinatianischen Unterteilungen und triad. Strukturen im Hellenismus} ist die Lehrentwicklung in der Alten
						Kirche geprägt. Zwar kennt das N.T. bereits eine Reihe triad. Formeln (z.B. Mt. 28,19) und
						Gottesprädikationen Jesu, doch erst die Verbindung von jüd. Monotheismus und hellenist. Gottesvorstellungen
						trieb die Herausbildung einer christl. T.-Lehre voran. So wurde gegen den Arianismus auf dem Konzil von Nicäa
						(325) die Wesensgleichheit (homousios) des Sohnes mit dem Vater und, begleitet von heftigen Auseinandersetzungen (®
						Antiochenisches Schisma), auf dem 1. Konzil von Konstantinopel (381) die Göttlichkeit des Hl. Geistes definiert
						und als Bekenntnis formuliert.
 Die der T.-Vorstellung grundsätzlich zugrundeliegende Aporie, wie eine Dreiheit
						bei gleichzeitig behaupteter Einheit möglich ist, konnte jedoch nicht völlig aufgelöst werden
						
Diese Ausführungen zur Trinität weisen bereits darauf hin, daß dieses Dogma zunächst nicht
						Teil der christlichen Lehre war. Hinzu kommt, daß selbst nach Jahrhunderten bestimmte grundsätzliche Fragen
						auch weiterhin bestehen und noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden konnten, obwohl mittlerweile
						ausführlichste Studien die verschiedenen Aspekte dieser Lehre genauestens untersucht und dargelegt haben. Es wird
						auch deutlich, daß hellenistische Einflüsse die Herausbildung dieser Lehre antrieben. Im Laufe der Zeit
						wurde gar ein Sonntag des Kirchenjahres, der Sonntag nach Pfingsten, in den Amtskirchen als "Dreifaltigkeitssonntag
						(Trinitatis)" festgesetzt. Die nachfolgenden Sonntage werden dann als Sonntage "nach Trinitatis" gezählt, obwohl
						es biblisch sehr viel mehr Sinn ergäbe, die Sonntage "nach Pfingsten" zu zählen, da Pfingsten zumindest
						biblisch belegt ist und allgemein als großer Tag für die Gemeinde angesehen wird.
 Es ist recht
						auffällig, daß die christlichen Amtskirchen heute zwar auf bestimmten Unterschieden in ihrer Lehre beharren,
						ansonsten aber einige ihrer Lehrsätze sogar gelockert haben, um im Zuge der ökumenischen Bewegung etwas auf
						andere christliche Kirchen zuzugehen. Wenn es aber um den Punkt der Trinität geht, so kennt man keinerlei
						Kompromisse  jeder, der diese Lehre ablehnt bzw. auch nur in Frage stellt, wird als Häretiker abgetan und
						von jeglicher Zusammenarbeit oder Annäherung ausgeschlossen.
 Wenn es aber keine logische und einleuchtende
						biblische Erklärung dieses Dogmas gibt, ist die im Titel dieser Studie formulierte Frage "Dreieinig, dreifaltig
						 oder etwas anderes?" sicher berechtigt. Sie soll nicht einfach polemisch irgendein Bekenntnis diffamieren,
						sondern möchte das Interesse der Leser auf die im Wort Gottes offenbarte Wahrheit lenken und dazu anregen, frei
						von vorgefaßten Meinungen die Aussagen der Bibel neu zu entdecken und zu überdenken. Der gesamte
						Themenkomplex ist so lange als schwer- bzw. unverständlich, undurchsichtig und unfaßbar hingestellt worden,
						daß zumindest ein Versuch, Licht in diese Angelegenheit zu bringen, erlaubt ist.
 Wie bei jeder Frage
						über Gott sollte das offenbarte Wort Gottes zur Hand genommen werden, um zu sehen, was es hinsichtlich der Sache
						zu sagen hat. Was berichtet die Bibel über "Gott, den Vater, Gott, den Sohn und Gott, den heiligen Geist"? Was
						sagt die Bibel über "drei Personen, die eines Wesens sind"? Werden solche Aussagen überhaupt in der Schrift
						gemacht? Gottes Wort gibt immer klare Auskunft und hält Wahrheit für den Suchenden bereit. Das ist auch
						hinsichtlich dieses Dogmas nicht anders. Es ist unbefriedigend, wenn man von den Vertretern der Trinitätslehre
						immer nur hört, diese Sache sei schlicht und einfach ein Mysterium, das niemand erklären kann, das man aber
						gerade deshalb eben nur glaubt. Solche Aussagen zeugen von großer Unwissenheit darüber, was "glauben"
						biblisch betrachtet ist. "Glauben" setzt immer eine vorhandene Information voraus, die dem verfügbar sein
						muß, der sie glauben will.2 Im Falle der Trinitätslehre könnte man zwar
						glauben, daß die Trinitätslehre ein Geheimnis ist, aber man könnte nicht der Trinitätslehre
						glauben. Es ist zudem bemerkenswert, daß das Wort Gottes eigentlich nur sehr wenige Geheimnisse enthält, die
						dann bewußt auch als Geheimnis bezeichnet werden. Das Wort Gottes ist ansonsten klar, einleuchtend, logisch,
						leicht verständlich und ausführbar im Leben.
Nach diesen Punkten zum Begriff "Trinität" sind einige Angaben zur historischen Entwicklung dieses Dogmas
						für unsere Betrachtung wichtig. Viele Theologen, eigentlich fast alle, stimmen darin überein, daß die
						Trinitätslehre erst im 4. Jahrhundert n.Chr. Bestandteil der Lehre in den sogenannten christlichen Kirchen
						wurde.3 Erst zu jener Zeit wurde diese Vorstellung in Gestalt eines Dogmas formuliert und
						durch mehrere Konzilien innerhalb der Kirche verbindlich verkündet. Sie stimmen auch darin überein, daß
						das frühe Christentum und vor allem die Gemeinde während der Wirkungszeit der Apostel eine solche Lehre weder
						kannte noch als Dogma predigte.
 Kaiser Konstantin, der sich nach einem besonderen Erlebnis angeblich zum
						Christentum bekehrte, spielte eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Trinitätslehre. Er berief im Jahre 325
						n.Chr. das zuvor bereits erwähnte Konzil zu Nicäa ein, um diese Lehre in der römischen Kirche allgemein
						verbindlich zu machen; bei dem Konzil von Nicäa führte er gar den Vorsitz.
 Um 300 n.Chr. hatte es
						große Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Person und Position Jesu Christi gegeben. Einer der am meisten
						beachteten Höhepunkte in dieser Sache war die Auseinandersetzung zwischen Bischof Alexander von Alexandria in
						ägypten und seinem Presbyter Arius. Bischof Alexander lehrte bereits, Jesus Christus sei Gott gleich, Arius aber
						stritt dies ab. Arius wurde daraufhin während einer Synode im Jahre 321 in Alexandria abgesetzt und
						exkommuniziert. Er genoß jedoch weiterhin, obwohl in institutioneller Ungnade, teilweise große
						Unterstützung außerhalb Ägyptens. Viele der einflußreichen Bischöfe, unter ihnen Eusebius
						aus dem palästinischen Cäsarea und sein Namensvetter, der Bischof Eusebius von Nicomedien, waren wie Arius
						der überzeugung, daß Jesus Christus nicht Gott war.
 Dieser länger anhaltende Streit beunruhigte
						Kaiser Konstantin, und er entsandte Ossius, den Bischof von Cordoba, als Ratgeber in kirchlichen Angelegenheiten in
						einer Schlichtungs- und Erkundungsmission nach Alexandria. Ossius verbündete sich jedoch mit Alexander gegen
						Arius, und nach seiner Rückkehr gelang es ihm, Konstantin davon zu überzeugen, Alexanders Position
						anzunehmen. Um seinen Standpunkt rechtsgültig zu machen, lud Konstantin die Bischöfe der damaligen
						christlichen Kirchen zu einem Konzil im Mai des Jahres 325 n.Chr. nach Nicäa ein, um dort den Streit über das
						Verhältnis zwischen Gott und Seinem Sohn beizulegen. Konstantin nutzte seine politische Macht, um Druck auf die
						Bischöfe auszuüben, damit sie seine theologische Position akzeptierten. Das Glaubensbekenntnis, das dort
						unterzeichnet wurde, war eindeutig gegen Arius gerichtet, und in diesem als "Glaubensbekenntnis von Nicäa" bekannt
						gewordenen Dokument wurde Jesus Christus als "Gott, der Sohn" gleichgestellt "Gott, dem Vater". 218 der anwesenden
						Bischöfe unterzeichneten dieses Glaubensbekenntnis, obwohl es eigentlich das Werk einer Minderheit war.
 Aber
						auch nach diesem Konzil bestanden Kontroversen zwischen den Kirchen hinsichtlich dieser Lehre. Einige Bischöfe und
						ihre Gemeinden, vor allem die aus dem östlichen Verbreitungsgebiet des Christentums, also Mesopotamien, blieben
						auch weiterhin bei der ursprünglichen Lehre von einem Gott in einer Person, die aus den westlichen Gemeinden
						führten dagegen unter dem Einfluß Roms die Lehre von einer Gottheit aus drei Personen offiziell ein.
						Konstantins Vorstellungen waren natürlich geprägt von triadischen Göttervorstellungen, wie sie bei den
						Römern z.B. durch Jupiter, Merkur und Venus verkörpert wurden. Viele der antiken Religionen kannten
						dreigeteilte Götter oder drei Götter in enger Zusammenarbeit oder sogar in einer Person vereint. Solche
						Vorstellungen waren lange vorher bereits bei den Babyloniern gelehrt worden. Die Ägypter kannten ähnliche
						Lehren; bei den Phöniziern, den Griechen und fast allen anderen kleineren Völkern waren solche Lehren Teil
						der allgemein anerkannten Religionen. Zu all diesen religiösen Vorstellungen über Gott und die
						Götterwelt hatte es im Grunde genommen nur eine Ausnahme gegeben  die auf Gottes eigene Offenbarung
						gegründete Lehre im Volk Israel. Das Volk Israel hatte einen Gott und keinerlei Lehren hinsichtlich einer
						Aufteilung dieses einen Gottes in mehrere Personen.4 Genau die gleiche Gottesvorstellung wurde
						auch von der frühen christlichen Gemeinde gelehrt, die ebenfalls nur einen Gott in einer Person kannte.
Wenn wir in unserer Bibel nach trinitarischen Formeln suchen, stoßen wir auf eine einzige Stelle, wo sich im Wortlaut der revidierten Lutherübersetzung eine Trinitätsformel findet. Diese Stelle ist Teil des in Matthäus 28 berichteten Sendungsbefehls Jesu an die Jünger.
Matthäus 28,18-20:
 
					 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
 
					 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den
						Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes
 
						und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an 
						der Welt Ende.
Diese Verse berichten über eine der letzten Erscheinungen Jesu vor seiner Himmelfahrt, als er seinen
						Jüngern wichtige Anweisungen für die vor ihnen liegende Zeit gab. Eine davon lautete: "Taufet sie auf den
						Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes." Das klingt ganz so, wie man es heute aus liturgischen
						Formeln in den großen Amtskirchen kennt. Wir sollten aber beachten, daß auch hier in diesem Wortlaut das
						Wort "Gott" nicht erwähnt wird; es ist lediglich von "Vater und Sohn und heiliger Geist" die Rede.
 
						Dieser Wortlaut stellt, für sich allein betrachtet, zunächst kein biblisches Problem dar. Die Stelle ist in sich
						klar, und die benutzten Wörter sind eindeutig und verständlich. Ein Problem ergibt sich aber sehr bald, wenn
						man in Apostelgeschichte weiterliest. Dann fällt auf, daß die Apostel und Jünger, denen Jesus vor
						seiner Himmelfahrt diese Anleitungen gab, ausgerechnet das, was ihnen hier aufgetragen worden war, nie so in die Tat
						umsetzten. Das ist dann allerdings ein Problem, und man muß sich fragen, wie so etwas sein kann. Wie kommt es,
						daß die Apostel diese sehr einprägsame Anweisung, die zudem nie zuvor angesprochene Wahrheiten enthielt,
						anscheinend nicht ausführten? Waren sie etwa vergeßlich? Hatten sie zwischenzeitlich andere Anweisungen
						bekommen? Liegt irgendwo ein Fehler in der überlieferung des biblischen Textes vor? Diese Fragen zeigen, daß
						es mehrere Erklärungen und Lösungen für dieses Problem geben könnte. Wir werden uns bemühen,
						das Problem anhand der uns in der Schrift überlieferten Offenbarung zu lösen. Wir werden einige Stellen in
						Apostelgeschichte lesen, um zu sehen, was die Apostel taten, wenn sie tauften.
 
						In Apostelgeschichte 2 steht der
						Bericht über die Predigt des Petrus zu Pfingsten. Der Pfingsttag war nur ganz kurz nach jenem denkwürdigen
						Zeitpunkt, von dem in Matthäus 28,19 berichtet wird. Petrus kam am Ende seiner Predigt auch auf "taufen" zu
						sprechen.
Apostelgeschichte 2,37 und 38:
 Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie
						sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?
 Petrus
						sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen 
 Nun sollte folgen: "
 auf den
						Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes." Das wäre genau, was Jesus gemäß dem Wortlaut
						in Matthäus 28,19 befohlen hatte. Es heißt aber:
 
 jeder von euch lasse sich taufen auf den
						Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.
Petrus sprach davon, dass sie getauft werden sollten "auf den Namen Jesu Christi". "Gott, der Vater" wird
						überhaupt nicht erwähnt. Von dem "heiligen Geist" wird erwähnt, daß die, die getauft würden, ihn 
						als eine Gabe empfangen würden. "Gott, der Sohn" wird auch nicht erwähnt; der Name Jesu
						Christi wird erwähnt, und das in exponierter Position: "
 jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu
						Christi 
"
 Zwischen Pfingsten und der Aufforderung Jesu gibt es keinen Bericht über eine Abänderung
						des Wortlauts von Jesu Gebot. Dieser Vers zeigt daher, daß Petrus entweder sehr schnell etwas ganz Wichtiges
						vergessen oder es eigenmächtig geändert hatte  oder aber es liegt ein ganz anderes Problem vor.
 In
						Apostelgeschichte 8 lesen wir vom Wirken des Philippus in Samarien. Petrus und Johannes waren aus Jerusalem gekommen,
						um ihm in einer bislang noch nicht dagewesenen Situation zu helfen.
Apostelgeschichte 8,15 und 16:
 Die kamen hinab und beteten für sie, daß sie den
						heiligen Geist empfingen.
 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft
						auf den Namen des Herrn Jesus. 
Als Petrus und Johannes für diese Gläubigen gebetet hatten, empfingen diese den heiligen Geist. Sie
						waren unter Anleitung des Philippus getauft worden, aber auch Philippus hatte nur "auf den Namen des Herrn Jesus"
						getauft. Entweder hatte auch er nie etwas über den Taufritus aus Matthäus 28,19 gehört, ihn vergessen
						oder bewußt abgeändert  oder es liegt ein ganz anderes Problem vor.
 Einige Zeit danach war Petrus
						bei dem Heiden Kornelius, und dabei kam Petrus wiederum auf die Taufe zu sprechen.
Apostelgeschichte 10,44-48:
 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige
						Geist auf alle, die dem Wort zuhörten.
 Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen
						waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen wurde:
 denn sie
						hörten, daß sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus:
 Kann auch jemand
						denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir? 
 Und er befahl,
						sie zu taufen in dem Namen Jesu Christi 
Auch hier blieb Petrus bei dem, was er bereits zu Pfingsten praktiziert hatte. Er befahl, sie zu taufen "in dem
						Namen Jesu Christi."
 In Apostelgeschichte 19 wird über das Wirken des Apostels Paulus in Ephesus berichtet. Er
						hatte dort einige Jünger gefunden.
Apostelgeschichte 19,3-5:
 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten:
						Auf die Taufe des Johannes.
 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem
						Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus.
 Als sie das
						hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.
Auch diese Jünger wurden "auf den Namen des Herrn Jesus" getauft, diesmal unter der Anleitung des Apostels
						Paulus. Eine "Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" gab es auch hier nicht. 
						Nirgendwo im Neuen Testament wird berichtet, daß jemand gemäß dem uns überlieferten Wortlaut in
						Matthäus 28,19 getauft wurde. Petrus,5 Philippus und Paulus haben die Taufe auf den Namen
						Jesu Christi gelehrt, nie haben sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes getauft. Diese
						Verse sind eindeutig und stimmen alle miteinander überein! Wie ist diese Situation zu erklären?
 Die
						Möglichkeit, daß sowohl Petrus als auch Philippus und Paulus mit der Benutzung einer solchen Taufformel
						einen Fehler begingen, fällt weg, da im Wort Gottes ein entsprechender Hinweis fehlt, der verdeutlichen
						würde, daß diese Art von Taufen nicht mit der offenbarten Wahrheit in Einklang stand. Das Gegenteil ist der
						Fall! Aus dem Zusammenhang dieser Berichte geht immer hervor, daß die dort praktizierte Taufe in allen
						Fällen erfolgreich war und die im Namen des Herrn Jesus Getauften auch immer die Gabe des heiligen Geistes
						empfingen.
 All das führt logischerweise zu der überlegung, daß der jetzige Wortlaut in
						Matthäus 28,19 irgendeine Art von Fehler aufweist und ursprünglich nicht so trinitarisch gewesen sein kann.
						Jetzt stellt sich die Frage, ob eine solche Vermutung aus entsprechenden Quellen belegt werden kann. Einige
						Informationen aus der Zeit, als die Trinitätslehre theologisch entwickelt, formuliert und schließlich als
						verbindliches Kirchendogma eingesetzt wurde, sind in Schriften der Kirchenväter erhalten geblieben. Eine
						umfangreiche Studie dieser Quellen ist hier nicht möglich und auch nicht beabsichtigt, aber einige einfach
						nachzuvollziehende überlegungen zum Text von Matthäus 28,19 aus den überlieferten Schriften der
						Kirchenväter sollen nachfolgend dargelegt werden.
 
						Die Schriften von Eusebius von Cäsarea, einem der Kirchenväter jener Zeit, sind dabei von besonderer Bedeutung, 
						denn sie weisen wichtige Besonderheiten hinsichtlich Matthäus 28,19 auf. Eusebius war zu seiner Zeit ein sehr 
						bedeutender und einflußreicher Mann, der unter	anderem das erste größere Werk über die Geschichte 
						der Gemeinde verfaßt hat. In einigen der von Eusebius erhalten gebliebenen Schriften zitiert er Matthäus 28,19 
						mit einem gänzlich anderen Wortlaut, denn dort heißt es: "machet zu Jüngern alle Völker 
 in meinem Namen." 
						Darauf verweist der kritische Apparat der 25. Ausgabe des Griechischen Neuen Testaments von Nestle/Aland.6 
						Von Eusebius gibt es noch andere Schriften, in denen er den Vers dann mit dem Wortlaut zitiert, den wir jetzt haben. Dabei 
						stammen alle seine Schriften, die "auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" enthalten, aus der 
						Zeit nach dem Konzil von Nicäa, die 18 Schriften mit dem Wortlaut "... in meinem Namen" allesamt aus der Zeit 
						davor. Weitere und auch ausführlichere Informationen hierzu sind enthalten in der Studie 
						Matthäus 28,19 - "Taufe im Namen der Trinität?"
 
						Diese Tatsachen geben Aufschluß darüber, was sich zugetragen haben muß. Eusebius benutzte handschriftliche Abschriften
						des Matthäusevangeliums aus früherer Zeit, die alle den Wortlaut "und taufet sie in meinem Namen" hatten. Der
						trinitarische Wortlaut wurde nach dem Konzil von Nicäa verbindlich. Der originale Wortlaut war also vermutlich:
						"machet zu Jüngern alle Völker in meinem Namen", ohne jeglichen Taufbefehl! Dieser Wortlaut ergibt Sinn, denn das ist genau, 
						was die Apostel und Jünger taten. Es gibt lediglich zwei erhalten gebliebene Handschriften des biblischen Textes aus 
						dem 4. Jahrhundert, in denen Matthäus 28,19 enthalten ist, keine der vorhandenen Handschriften aus früherer Zeit 
						enthält diesen Vers. Zu Anfang des 4. Jahrhunderts wurde Eusebius von Kaiser Konstantin beauftragt, 50 Abschriften 
						des Neuen Testaments auf feinem Schreibpergament anzufertigen. Bis heute ist keine dieser Abschriften aufgetaucht, und 
						ihr Verbleib ist völlig im Dunkeln.
 
						Neben Eusebius gibt es noch einige Kirchenväter, die diesen Vers zitierten. Justin,
						der in der Mitte des 2. Jahrhunderts schrieb, zitierte ebenfalls an keiner Stelle in seinen Schriften "im Namen des
						Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes"; bei den Schriften des Aphraates aus dem frühen 4. Jahrhundert
						verhält es sich genauso. Justin und Aphraates zitierten offenbar aus älteren Handschriften als jenen, die bis
						heute aufgefunden wurden.
 Das ergibt für die Trinitarier ein großes Problem, denn die einzige Stelle,
						auf die sie sich stützen könnten, kann zur Argumentation nicht mehr herangezogen werden! Das ganze ausladende
						Gebilde der Trinitätslehre bricht auseinander und fällt in sich zusammen. Alle noch so schwierigen
						Gedankenmodelle und Erklärungsversuche können sie nicht aufrecht erhalten, wenn sie nicht von der Schrift
						gestützt wird.
Wir wollen uns nun in dieser Studie der Bibel zuwenden, um zu lernen, was die Schrift zu Gott, zu Jesus
						Christus und zum heiligen Geist zu sagen hat. Was steht geschrieben über: (1) Gott, den Vater unseres Herrn Jesus
						Christus, (2) Jesus Christus, den eingeborenen Sohn Gottes, und (3) die Gabe heiliger Geist, die zu Pfingsten erstmals
						verfügbar wurde. Daß in der Bibel von Gott, dem Vater, die Rede ist, steht einwandfrei fest. Daß in
						der Bibel von dem eingeborenen Sohn Gottes die Rede ist, steht auch einwandfrei fest. Daß heiliger Geist zu
						Pfingsten gegeben wurde, steht ebenfalls einwandfrei fest. Die Bibel lehrt außerdem ganz eindeutig, daß
						Gott "heilig" und daß Gott "Geist" ist. Diese Wahrheiten sind an vielen Stellen so klar und deutlich in Gottes
						Wort dargelegt, daß es nicht notwendig erscheint, auf sehr viele Stellen einzugehen.
 An keiner Stelle in der
						Bibel wird ein solches Chaos gelehrt, wie es die Trinitätslehre darstellt. Die Aussagen der Schrift sind klar,
						präzise und eindeutig. Jedem Leser wird schnell klar, in welcher Weise die drei hier vorgestellten Begriffe bzw.
						Personen etwas miteinander zu tun haben und wie sie sich andererseits voneinander unterscheiden.
Zuerst werden wir einige Verse betrachten, die über Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, berichten.
1. Timotheus 2,5 und 6:
 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen,
						nämlich der Mensch Christus Jesus,
 der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung
						
"Denn es ist ein Gott"  nur ein Gott ist wahrhaftig Gott. In manchen Religionen gibt es viele
						Götter, aber bei diesen handelt es sich nicht um Gott. Gott ist nur einer. Zwischen dem einen Gott und den
						Menschen gibt es dann auch nur einen Mittler. Dieser Mittler ist nicht "der Gott Jesus Christus", auch nicht "Gott, der
						Sohn Jesus Christus", sondern vielmehr "der Mensch Christus Jesus".
 Daß Gott allein Gott ist, ist nicht erst
						durch Paulus in seinem Brief an Timotheus dargelegt worden; es ist eine Wahrheit, die bereits im Alten Testament
						offenbart war.
5. Mose 6,4:
 Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein.
Hier ist nicht von einem dreifaltigen Herrn die Rede, genausowenig wie von einem dreieinigen Gott. Hier ist von einem Herrn die Rede, der allein Israels Gott ist.
Im Gesetz und den Zehn Geboten kommt die gleiche Wahrheit zum Ausdruck, auch dort wird Israel in deutlichen Worten mitgeteilt, daß nur der Herr Gott ist.
5. Mose 5,6 und 7:
 Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat,
						aus der Knechtschaft.
 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Gott selbst duldet keine anderen Götter neben sich. Die Ihn anbeten wollen, sollen Ihn allein anbeten. Er
						will ungeteilte Anbetung. Welcher Art die anderen Götter sind, oder ob sie angeblich eine andere Person des
						gleichen Gottes sind, ist irrelevant. In all diesen Fällen ist eine Anbetung schlicht und einfach
						Götzendienst. 
 1. Korinther 8 ermöglicht uns weitere Einsicht zu diesem Thema.
1. Korinther 8,5 und 6:
 Und obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden, es sei im
						Himmel oder auf Erden, wie es ja viele Götter und viele Herren gibt,
 so haben wir doch nur einen Gott,
						den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir
						durch ihn.
Es mag viele sogenannte "Götter" geben. Wir aber haben nur einen Gott, den Vater. Hier wird nicht
						erwähnt, daß wir auch noch einen "Gott, den Sohn" und dazu einen "Gott, den heiligen Geist" hätten. Wir
						haben nur einen Gott  den Vater; Er ist der Vater unseres Herrn Jesus Christus, und Er ist unser himmlischer
						Vater.
 Gott wird im Wort Gottes als "der heilige Geist" bezeichnet, weil Er heilig und weil Er Geist ist. Es gibt
						viele Stellen in der Bibel, die das belegen; allerdings heißt es dabei nie, daß der heilige Geist nur ein
						Teil der Gottheit ist. Der Begriff "der heilige Geist" ist an diesen Stellen einfach eine andere Bezeichnung oder
						Umschreibung für Gott, den Vater.(7) Eine Stelle aus Apostelgeschichte 21 macht das anhand eines Vergleichs mit
						alttestamentlichen Stellen deutlich.
Apostelgeschichte 21,11:
 Und als er [der Prophet Agabus] zu uns kam, nahm er den
						Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den
						Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die
						Hände der Heiden.
Agabus leitete seine Worte, die er als Prophet sprach, ein mit: "Das sagt der heilige Geist 
" Dieser
						Ausdruck erinnert an Worte, mit denen Propheten im Alten Testament ebenfalls ihre prophetischen Botschaften
						einleiteten.
 In Jesaja 38 sehen wir ein Beispiel.
Jesaja 38,1:
 Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam
						zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr 
Jesaja begann mit den Worten: "So spricht der Herr"; Agabus sagte: "So spricht der heilige Geist". Beide
						Propheten sagten in anderen Worten das gleiche: "Das sagt Gott". Diesen Worten folgte dann in beiden Fällen Gottes
						Botschaft. "Der Herr" ist Gott, "der heilige Geist" bezeichnet den gleichen Gott  Gott, den Vater des Herrn Jesus
						Christus. Von Dreieinigkeit bzw. Dreifaltigkeit ist an diesen Stellen nirgendwo die Rede.
 Epheser 1 offenbart,
						daß der wahre Gott der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist.
Epheser 1,3:
 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit
						allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
Dieser Vers legt die Beziehung zwischen Gott und Jesus Christus dar: Gott ist der Vater des Herrn Jesus Christus. Es besteht eine klare Trennung zwischen dem Vater und dem Sohn, und nur einer von beiden wird als "Gott" bezeichnet  der Vater!
Als nächstes folgen einige Stellen, die uns mehr Informationen über Jesus Christus geben. Einige der Verse über Gott, den Vater, enthielten bereits Verweise auf Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Der Sohn wird an keiner dieser Stellen als "Gott" bezeichnet. 1. Timotheus spricht ganz betont von dem Menschen Christus Jesus als dem Mittler zwischen Gott und den Menschen. Vater und Sohn werden an mehreren Stellen zusammen erwähnt.
Johannes 3,16:
 Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab,
						damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Auch hier gibt es keine Hinweise auf eine Trinität. Auf der einen Seite steht Gott, der Vater, auf der
						anderen Seite steht der Sohn, Gottes eingeborener Sohn, Jesus Christus. Gott gab nicht sich selbst, Er gab seinen Sohn.
						Eindeutiger könnten die Aussagen kaum sein.
 Die nächste Stelle wird meist angeführt, um zu zeigen,
						daß Vater und Sohn ein und derselbe sind. Nur ist es das, was in dem Vers steht?
Johannes 10,30:
 Ich [Jesus Christus] und der Vater sind eins.
Der Vers ist eindeutig in seiner Aussage, und Probleme entstehen nur, weil die Trinitarier lesen: "Ich und der Vater sind einer." Hier steht aber: "Ich und der Vater sind eins." Wenn zwei sich in einer Sache "eins" sind, so bedeutet das nicht, daß sie dadurch zu ein und demselben Wesen werden. Solch eine Annahme würde dann in Johannes 17 zu großen Auslegungsproblemen führen.
Johannes 17,11:
 Ich [Jesus Christus] bin nicht mehr in der Welt; sie [seine
						Jünger] aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater(8), erhalte sie in deinem Namen, den du mir
						gegeben hast, daß sie eins seien wie wir.
Hier bittet Jesus darum, daß seine Jünger durch Gottes Bewahrung so eins sein würden, wie er und Gott, sein Vater, eins waren.
Johannes 17,20 - 23:
 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die
						durch ihr Wort an mich glauben werden,
 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir,
						so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.
 Und ich habe ihnen
						die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 
 ich in ihnen
						und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, wie
						du mich liebst.
In diesem Abschnitt lesen die Trinitarier nicht "einer" statt "eins", denn das würde die Trinität
						gewaltig sprengen. Hier sind nicht nur die Jünger einbezogen, es kommen noch alle hinzu, die durch deren Wort an
						Jesus glauben. Wir sollen eins sein, wie Gott und Jesus eins waren; macht das uns dann auch zu Gott? Offensichtlich
						nicht! Hier wird ausgedrückt, daß mehrere Personen in etwas übereinstimmen, sie sind sich in einer
						Sache "eins". Dadurch werden sie aber auf keinen Fall Teil einer mehrfaltigen Person, oder?
 Kolosser 2 enthält
						eine große Wahrheit über Christus, die uns außerdem noch weitere Einzelheiten über die Beziehung
						zwischen Gott und seinem Sohn gibt.
Kolosser 2,9:
 Denn in ihm [Christus] wohnt die ganze Fülle der Gottheit
						leibhaftig,
In Christus wohnte die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und doch steht hier nicht, daß dies Jesus zu Gott machte. Dieser Punkt gewinnt an Bedeutung, wenn man den nächsten Vers berücksichtigt.
Kolosser 2,10:
 und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm [wörtlich: diese
						Fülle habt ihr in ihm] 
 
Da wir als Gläubige die gleiche Fülle der Gottheit in Christus in uns haben, würden wir ebenfalls zu Gott, falls Jesus Christus dadurch zu Gott wurde.
2. Korinther 5,19:
 Denn Gott war in Christus 
Nicht: "Gott war Christus", sondern: "Gott war in Christus". Gott war nicht nur in Christus, sondern Er ist jetzt in Christus in uns.(9)
Nachdem wir einige Verse über Gott, den Vater, und über Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, angesehen haben, folgen noch einige Stellen mit Informationen über die Gabe heiliger Geist. Diese Gabe, die Gott denen schenkt, die an Christus glauben, gibt ihnen Anteil an der göttlichen Natur.
2. Petrus 1,4:
 Durch sie [Gottes Herrlichkeit und Seine Kraft]sind uns die teuren und
						allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur,
						die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.
Alle wiedergeborenen Gläubigen haben Anteil bekommen an der göttlichen Natur durch die Gabe heiliger Geist. In der Rettung erhalten wir heiligen Geist von Gott, wodurch wir auch Seine Kinder werden. Dadurch werden wir aber nicht zur x-ten Person der x-inität.
Galater 3,13 und 14:
 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum
						Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«,
						damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen
						durch den Glauben.
Die Gläubigen empfangen den verheißenen heiligen Geist durch den Glauben. Dieser heilige Geist ist
						eine Gabe, ein Geschenk Gottes. Diese Gabe ist geistliche Kraft, sie wurde von Jesus Christus "Kraft aus der Höhe"
						genannt, und jeder Gläubige kann sie in seinem Leben nutzen.(10)
 Ein Abschnitt in Epheser 1 enthält
						weitere aufschlußreiche Einzelheiten über diese Gabe heiliger Geist. 
Epheser 1,13 und 14:
 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt,
						nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden
						mit dem heiligen Geist, der verheißen ist,
 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer
						Erlösung, daß wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
Hier lernen wir, daß diese Gabe heiliger Geist jedem Gläubigen gegeben wird als Unterpfand seines
						Erbes, das er bei der Rückkehr Christi erwartet. Wir haben heiligen Geist jetzt und können in unserem
						täglichen Leben diese Kraft Gottes nutzen. Diese Gabe ist unser Siegel, es ist die absolut sichere
						Bestätigung dafür, daß wir Gottes Kinder sind und Ihm gehören.
 Wie zuvor kurz angesprochen,
						bezieht sich der Begriff "heiliger Geist" an manchen Stellen eindeutig auf Gott selbst, der dann als "der heilige
						Geist" bezeichnet wird. In diesen Versen hier bezeichnet aber "heiliger Geist" ebenso eindeutig das, was Gott in der
						Rettung, bei der Wiedergeburt, jedem Gläubigen schenkt. Es handelt sich also um zwei unterschiedliche
						Gebräuche des gleichen Begriffs. 
Bezüglich "Gott, der Vater" und "Gott, der Sohn" und "Gott, der heilige Geist" ist festzustellen, daß diese Begriffe im trinitarischen Sinne nicht in der Bibel vorkommen. Es bleibt biblisch festzuhalten: (1) Es gibt einen Gott, den wahren Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. (2) Jesus Christus ist der eingeborene Sohn Gottes und unser Herr. (3) Hinsichtlich "heiliger Geist" muß beachtet werden, daß Gott "der heilige Geist" genannt wird, und daß andererseits "heiliger Geist" die Gabe bezeichnet, die Gott verheißen hatte und die jetzt jeder, der an Christus glaubt, empfängt.
Diese wichtigen und entscheidenden Wahrheiten aus Gottes Wort wurden durch die Trinitätslehre verschleiert oder verdrängt. Die Trinitätslehre ist in keiner Weise eine Grundfeste des christlichen Glaubens, sie hindert sogar manchen Versuch, zum christlichen Glauben zu gelangen. Durch die Trinitätslehre erkennen Christen nicht mehr ihren himmlischen Vater; sie erkennen Jesus Christus als ihren Herrn nicht und was er für sie vollbracht hat; und sie wissen nichts darüber, was ihnen in der Gabe heiligen Geistes als Kraft Gottes zur Verfügung steht. Es ist kein Wunder, daß fast alle "Trinitarier" geistlich ohne Kraft und ohne Erkenntnis Gottes sind. Die Trinitätslehre ist zwar sicherlich eines der kompliziertesten religiösen Konzepte, offiziell sogar als unerklärlich anerkannt, aber zur Wahrheit in Christus führt sie nie.
Wir sollten keine der sich uns bietenden Gelegenheiten auslassen, um Licht in diese Angelegenheit zu bringen und Suchenden Wahrheit statt Religion zu predigen. Wir verkünden Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, als den einen wahren Gott, der auch unser himmlischer Vater ist. Wir verkünden unseren Herrn Jesus Christus als den eingeborenen Sohn Gottes, der Mittler ist zwischen dem einen Gott und den Menschen. Schließlich verkünden wir, welch großartige Kraft wir durch die Gabe heiliger Geist von Gott empfangen haben. Diese Wahrheiten sind nicht verwirrend, sie sind einfach zugänglich und leicht verständlich für die, die biblische Lehre zu schätzen wissen.
Wir stehen nicht staunend und ungläubig vor dem großen und wundersamen Mysterium der Trinität, denn die Wahrheit des Wortes Gottes gibt uns Einsicht und Verständnis. Wir können mit allem Freimut und voller Überzeugung hinausgehen und die frohe Botschaft des Evangeliums Christi kundtun.
(1) Brockhaus Enzyklopädie, 19. neubearb. Aufl., Bd. 22, S. 373. Mannheim: F.A. Brockhaus, 1993.
(2) Vgl. dazu Römer 10,17: "So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi." Zunächst wird das Wort über Christus gepredigt, erst dann vermag der Hörer es zu glauben.
(3) Vgl. dazu das vorangehende Zitat aus der Brockhaus Enzyklopädie.
(4) Wenn man heute in Kommentaren zum Alten Testament liest, daß dort bereits "Hinweise" auf den dreieinigen Gott zu finden sind, so darf man nicht vergessen, daß diese "Hinweise" das Produkt der Auslegung bzw. Kommentars eines jetzigen Auslegers sind, dessen Vorstellung natürlich von seinem Glauben an die Trinität geprägt ist und daher eigentlich als voreingenommen bezeichnet werden muß.
(5) Es ist schon bemerkenswert, daß gerade die Kirche, die beansprucht, in der direkten apostolischen Nachfolge des Petrus zu stehen, die Taufe "im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" propagiert, obwohl gerade das über Petrus an keiner Stelle im Wort Gottes belegt ist.
(6) Warum gerade diese für das Studium der Schrift doch sehr wichtige Anmerkung in den nachfolgenden Ausgaben (26ed, 1979 und 27ed, 1993) entfernt wurde, bleibt trotz der allgemeinen Hinweise zur Neugestaltung des kritischen Apparats ein wenig schleierhaft.
(7) Es ist wichtig, an dieser Stelle bereits darauf hinzuweisen, daß sich der Begriff "der heilige Geist" nicht an allen Stellen, wo er in der Bibel vorkommt, auf Gott bezieht. An manchen Stellen bezeichnet er z.B. die Gabe, die jeder wiedergeborene Gläubige in der Rettung von Gott erhält.
(8) Jesus Christus betete zu Gott, und in diesem Gebet nannte er ihn "Heiliger Vater". Man sollte das bedenken, wenn einem heute diese Anrede in ganz anderen Zusammenhängen und bei Personen begegnet, die sich eine solche Anrede besser nicht anmaßen sollten.
(9) Vgl. dazu Kolosser 1,27 und Epheser 3,19.
(10) Vgl. dazu Lukas 24,49 und 1. Korinther 12,7-11.