Wir als Christen haben eine große Aufgabe von Gott, unserem himmlischen Vater, erhalten: Uns ist das Amt der Versöhnung anvertraut und wir sind zu Botschaftern an Christi Statt berufen. Wir sind in Christus eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, und nun hat Gott uns das Privileg eingeräumt, an Christi Statt als Botschafter die frohe Botschaft von der Versöhnung anderen Menschen nahezubringen.

2. Korinther 5,17-20:
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Aber das alles von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.
Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott!

Diese große Aufgabe können wir erfüllen. Uns ist das Wort von der Versöhnung, das Evangelium von Jesus Christus und seinem vollendeten Erlöserwerk, gegeben worden. Gott hat uns in jeder Hinsicht mit dem notwendigen Hilfsmittel ausgestattet, indem er uns zu einer neuen Kreatur machte und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat. Er hat uns dann zu Botschaftern an Christi Statt berufen.

Wie viele Christen nehmen nun diese ihre Aufgabe wirklich ernst? Wie viele Christen engagieren sich dabei, als Botschafter an Christi Statt anderen Menschen die gute Nachricht zu verkünden und ihnen so die Möglichkeit zu geben, der Predigt des Wortes zu glauben und gerettet zu werden? Ganz konkret stellt sich für einen jeden die Frage: Was für eine Art von Botschafter bin ich? Verkünde ich das mir anvertraute Wort von der Versöhnung anderen, die noch von Gott getrennt, die Feinde Gottes und verloren sind? Bin ich freimütig und tue ich meinen Mund mit Freude auf?

Diese kleine Studie will den Gläubigen die große Bedeutung dieses uns von Gott gewährten Privilegs aufzeigen und so mit dazu beitragen, daß ein jeder sich seiner Aufgabe in größerem Maße bewußt wird und erkennt, daß Gott uns alle aufgrund seiner großen Liebe und Barmherzigkeit gerettet hat zu einem großen Werk hin. Durch uns können wiederum andere bislang verlorene Menschen gerettet und mit Gott versöhnt werden. Wir haben möglicherweise nie recht darüber nachgedacht, was Gott uns eigentlich mit dem Amt der Versöhnung anvertraut hat, vielleicht nie genügend in Erwägung gezogen, wie wichtig und bedeutsam diese Aufgabe als Botschafter an Christi Statt tatsächlich ist. Deshalb haben wir unter Umständen keinen besonderen Wert darauf gelegt, gute Botschafter zu sein, und wir haben statt dessen anderen Dingen gestattet, uns von der Erfüllung dieser großen Aufgabe abzuhalten.

Dieser bemerkenswerte Abschnitt der Schrift in 2. Korinther 5 beginnt mit der Feststellung: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." An dieser Stelle müssen unsere Überlegungen ansetzen. Wenn wir an Christus glauben, wenn wir ihn als Herrn bekennen und glauben, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat und wir somit gerettet werden (vgl. Römer 10,9.10), werden wir in dem Moment zu einer neuen Kreatur einer neuen Schöpfung! Gott macht uns zu einer neuen Kreatur, wir werden zu einer neuen Schöpfung in Christus, da wir Gottes Gabe des heiligen Geistes und darin das Angeld auf ein ewiges Leben und Erbe erhalten. Wir sind nicht mehr die gleichen Geschöpfe wie zuvor! Wir sind neu geworden! Wir sind eine neue Schöpfung, eine neue Kreatur.

Allerdings schauen wir uns vielleicht an und erkennen keinen so leicht feststellbaren Unterschied an uns im Spiegel sehen wir noch genauso aus wie vorher, als wir nicht an Christus glaubten. Dennoch hat eine entscheidende Veränderung stattgefunden, allerdings auf einer Ebene, die man nicht in einem Spiegel sehen kann! Wir haben Gottes Geist als Gabe erhalten, was uns nicht nur ewiges Leben garantiert, sondern auch für das jetzige irdische Leben Kraft aus der Höhe gibt, in der wir in unserem täglichen Leben wandeln können. Gott macht uns stark, verleiht uns die notwendige Kraft, um nun gemäß seinem Willen zu leben.

Es heißt: "…das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." Das ist die Aussage des Wortes Gottes bezüglich derer, die in Christus sind. Wir, als Gläubige an Christus Jesus, als Christen, sind nicht mehr so, wie wir früher einmal waren! Das Alte ist vergangen es ist bereits vergangen! "Und siehe" SIEHE! hab acht, schau, erkenne! Darin liegt einer der großen Schlüssel für uns, denn wir müssen erkennen, was die Schrift sagt. Wir müssen achthaben auf das, was Gottes Wort uns mitteilt. Wenn wir es nicht sehen, werden wir es nicht glauben und so wird es in unserem Leben nicht zum Tragen kommen. SIEHE was? "Neues ist geworden." Das Alte ist vergangen, und es blieb kein leeres Vakuum zurück, sondern Neues ist geworden!

Als Christen haben wir nicht nur irgend etwas aufgegeben. Wir sind nun nicht dazu verurteilt, tatenlos alles über uns ergehen zu lassen, weil wir keine Möglichkeiten hätten, nein! Statt des Alten verfügen wir über etwas Neues, und gemäß diesem Neuen gilt es nun zu leben.

Galater 5,25:
Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln.

Die uns von Gott geschenkte Gabe des heiligen Geistes hat uns Leben, ewiges Leben, gegeben. Außerdem ermöglicht sie uns ein neues Leben wenn wir darin wandeln. Es liegt an uns, ob wir von der uns verfügbar gemachten Kraft aus der Höhe Gebrauch machen und im täglichen Lebenswandel entsprechend der neuen Möglichkeiten leben, oder ob wir diese brach liegen lassen und ignorieren. Ach, würden wir doch nur mehr dem vertrauen, was das Wort Gottes uns zuspricht und demgemäß handeln!

Jesus Christus gab seinen Jüngern kurz vor seiner Himmelfahrt letzte Anweisungen, in denen er ebenfalls auf die ihnen bevorstehende Aufgabe als seine Botschafter zu sprechen kam.

Matthäus 28,18–20:
Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes1
und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Sie sollten hingehen und alle Völker in seinem Namen zu Jüngern machen.

Markus 16,15 und 16:
Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Sie sollten hingehen und aller Kreatur das Evangelium predigen.

Lukas 24,45–49:
Da öffnete er ihnen das Verständnis, so daß sie die Schrift verstanden,
und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, daß Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage;
und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem,
und seid dafür Zeugen.
Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.

Sie würden mit Kraft ausgestattet und sollten Zeugen sein für ihn und unter allen Völkern Buße zur Vergebung der Sünden predigen.

Apostelgeschichte 1,8:
aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Auch hier erneut, sie sollten seine Zeugen sein bis an das Ende der Erde.

Kurz vor Jesu Himmelfahrt gab Jesus den Jüngern diese Anweisungen, die nicht nur den 12 Aposteln galten, sondern die in der Folge auf alle Gläubigen an Christus in der Gemeinde des Leibes Christi anwendbar sind. Die Kraft des heiligen Geistes kam nicht nur auf die ursprünglichen 12 Apostel, nicht nur sie wurden mit Kraft aus der Höhe ausgerüstet, um seine Zeugen zu sein nein, seit Pfingsten empfangen alle Gläubigen an Christus bei der Wiedergeburt, d.h. zu dem Zeitpunkt, wenn sie an Christus glauben, die Gabe heiligen Geistes und sind dann dazu berufen, Christi Zeugen zu sein für die Welt.

Wir als Christen haben einen Auftrag, der über unser persönliches Leben hinausreicht. Wir sollen andere mit der Botschaft von Christus erreichen und vor der Welt seine Zeugen sein. Das ist unsere Aufgabe, das ist unsere Berufung, das ist unsere Verantwortung vor Gott: Für ihn zu reden!

In der frühen Gemeinde war dies deutlich zu sehen, und in den Berichten in der Apostelgeschichte tritt dies immer wieder deutlich in den Vordergrund. Den Gläubigen damals war bewußt, wie wichtig diese Sache wirklich ist. Sie waren sich über den Ernst der Situation klar und daß es bei jedem Menschen um mehr als nur das jetzige Leben geht. Daher waren sie bereit, Leib und Leben einzusetzen, um im Dienst des Herrn verlorene Menschen vor ewiger Verdammnis zu retten.

Die Predigt der Apostel enthielt ebenfalls immer wieder klare Hinweise darauf, worum es wirklich ging.

Apostelgeschichte 2,14.22–37:
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und laßt meine Worte zu euren Ohren eingehen!
Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt -
diesen Mann, der durch Gottes Ratschluß und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.
Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, daß er vom Tode festgehalten werden konnte.
Denn David spricht von ihm: »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.
Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung.
Denn du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe.
Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.«
Ihr Männer, liebe Brüder, laßt mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag.
Da er nun ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, daß ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte,
hat er's vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt:
Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen.
Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.
Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört.
Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.«
So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.
Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?

Petrus redete in seiner Predigt nicht von jemandes kleinen persönlichen Problemen, er redete auch nicht von den Aussichten bzgl. einer möglichen Verbesserung im Berufs- oder im Familienleben. Sein Anliegen für seine Zuhörer war ein weit wichtigerer Punkt, und der hatte mit dem Hier und Heute, mit den Möglichkeiten des jetzigen Lebens, nicht viel zu tun. Das Augenmerk seiner Predigt war darauf gerichtet, dem nicht geretteten Menschen die Aussichtslosigkeit seiner Lage mit aller Ernsthaftigkeit vor Augen zu führen und den einzigen Ausweg aus diesem alles entscheidenen Dilemma zu zeigen. Er predigte Jesus Christus und das, was durch ihn einem jeden durch Glauben an Christus verfügbar ist, nämlich ewiges Leben.

In den Berichten in der Apostelgeschichte ist immer wieder zu sehen, daß den Aposteln wie auch den anderen Gläubigen, die das Wort verbreiteten, sehr deutlich bewußt war, um welch eine ernste Angelegenheit es sich beim Evangelium handelte. Ihnen war absolut klar, daß es hier um Leben und Tod ging ja, um mehr als nur das jetzige Leben und den Tod an dessen Ende! Es geht um ewiges Leben, ewiges Heil! Menschen sind entweder gerettet oder verloren!

Apostelgeschichte 2,37–40:
Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?
Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.
Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Laßt euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Auch in diesen Worten des Petrus kommt der ganze Ernst der Sache zum Ausdruck. Petrus zeigt ihnen den Weg auf, den es zu beschreiten gilt. Er zeigt auf, daß nur im Namen Jesu Christi Rettung und Heil zu finden sind, nur da erhält man Vergebung bzw. Tilgung der Sünden, nur darin erhält man die Gabe des heiligen Geistes, nur darin kann man aus diesem "verkehrten Geschlecht" errettet werden.

Auch unsere Welt, dieses Geschlecht heute, ist um keinen Deut besser dran als das Geschlecht damals, als Petrus diese Worte sprach. Uns umgibt ein verkehrtes Geschlecht, und es scheint mit der Zeit eher schlimmer zu werden als besser. Für Petrus gab es keine Schönmalerei, um die Situation seiner Zuhörer vielleicht ein wenig besser zu schildern. Nein, er machte denen, die ihn hörten, überaus klar, daß ihnen die Welt keinerlei Hoffnung bot und daß nur in Gott und seinem Sohn Jesus Christus eine Hilfe möglich ist.

Apostelgeschichte 3,19–26:
So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden getilgt werden,
damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.
Ihn muß der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.
Mose hat gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.
Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.«
Und alle Propheten von Samuel an, wie viele auch danach geredet haben, die haben auch diese Tage verkündigt.
Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott geschlossen hat mit euren Vätern, als er zu Abraham sprach: »Durch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden.«
Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, daß ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit.

Dem, der an Christus glaubt, der Buße tut und sich bekehrt, ihm ist eine Zeit der Erquickung verheißen. Jesus Christus ist der Weg zu diesem Heil und solcher Erquickung von dem Angesicht des Herrn.

Wir als Gläubige an Christus in der Gemeinde haben eine Aufgabe! Wir sind nicht dazu berufen, zu Hause herum zu sitzen, Däumchen zu drehen und uns womöglich dann auch noch über andere in der Gemeinde zu beschweren. Das ist nicht unsere Aufgabe, die uns der Herr zugeteilt hat. Wir sollen hinausgehen, sollen mit Freimut sein wunderbares Wort verkünden und mit der Predigt der frohen Botschaft anderen die Möglichkeit zum Glauben geben. Welch ein Privileg wir doch haben!

Am Ende der Tage ist ein Gericht angekündigt, und ein jeder wird Rechenschaft ablegen müssen vor Gott. Die, die nicht an Christus geglaubt haben, werden dann unter dem Zorngericht des Herrn verdammt sein, werden verloren sein. Die an Christus geglaubt haben, sie sind durch die Gnade Gottes und seine große Barmherzigkeit, die er in Christus erwiesen hat, vor diesem Zorn bewahrt. Wir Gläubige sind nicht verdammt, sondern haben ewiges Leben erhalten. Wir werden aber ebenfalls vor einem anderen Richterstuhl erscheinen und Rechenschaft abgeben über unseren Wandel als Christen, und entsprechend unsrer Werke werden wir belohnt werden. Wie wollen wir dann dastehen?

Wenn wir einmal die Evangelien lesen, erkennen wir mit welcher Leidenschaft der Herr Jesus sich um Menschen bemühte. Dabei ging es ihm um mehr als nur um schöne Unterrichte oder Heilung von physischen oder seelischen Krankheiten. Es ging ihm darum, Menschen mit Gott zu versöhnen, sie zu Gott zu bringen. Sein Dienst war auf mehr als nur das jetzige Leben ausgerichtet, denn er bereitete allen einen Weg zu Gott.

Wie sieht es um uns herum aus? Gibt es hier nicht auch viele Menschen, die in allergrößter Not sind, weil sie nämlich verloren sind? Viele richten ihre Augen auf die Länder der sogenannten Dritten Welt, und viele sind bemüht, den sozial Armen und Schwachen, den Hungernden und Leidenden dort ein wenig den Schmerz zu lindern. All das sind ganz sicher lobenswerte Ansätze und Aktivitäten, aber wie sieht es hier zu Hause mit dem Nachbarn aus? Wie mit den Freunden und Bekannten und Verwandten? Wie mit den Kollegen an der Arbeitsstätte? Wie mit den vielen Zufallsbekanntschaften, die man beim Einkaufen, bei einer Busfahrt, im Urlaub oder sonstwo macht? Wie schaut es da aus mit dem ewigen Leben?

Läßt uns all das kalt und ungerührt? Oder empfinden wir Barmherzigkeit und jammert es uns angesichts der Möglichkeit, daß einer der Menschen, die wir kennen oder treffen, vielleicht verloren ist? Was unternehmen wir, um anderen das wunderbare Heil in Christus nahezubringen?

Die frühe Gemeinde im 1. Jahrhundert n.Chr., von der wir in der Apostelgeschichte lesen, hatte einen großen Eifer und bemühte sich mit großem Ernst darum, das ihnen aufgetragene Amt der Versöhnung wahrzunehmen und auszuüben. Solange sie ihren Blick darauf gerichtet hatten und sich von Herzen dieser Aufgabe widmeten, wuchs und gedieh die Gemeinde. Solange die Ausübung des Amtes der Versöhnung im Vordergrund der Bemühungen stand, erfreute sich die Gemeinde an großen Segnungen. Sobald sich der Blick davon weg und auf das eigene Ich richtete, begann die Gemeinde zu zerfallen, denn anstatt den Mund aufzutun, um Gottes frohe Botschaft einem anderen mitzuteilen, tat man den Mund auf, um einander zu verleumden und einander zu verzehren. Welch ein Kontrast aber das ist genau, was sich einstellte! Die Gemeinde ging zugrunde, weil sie nicht mehr ihren Auftrag und das ihr von Gott anvertraute Amt der Versöhnung wahrnahm und sich statt dessen auf egoistische und ungöttliche Ziele ausrichtete.

Wir sollten alles daran setzen, in unserem Leben wenn nötig ein neues Feuer zu entfachen, um dem Herrn zu dienen. Ihm gehört unser ganzes Leben!

2. Korinther 6,19 und 20:
Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?
Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.

Wir gehören nicht mehr uns selbst, wir sind teuer erkauft. Bedeutet uns das etwas oder stehen wir dieser Wahrheit gleichgültig gegenüber? Leben wir weiter in unserem althergebrachten Trott, oder hat sich etwas geändert? Verfolgen wir weiter nur unsere Ziele womöglich noch mehr als zuvor, denn immerhin können wir uns ja jetzt einige göttliche Prinzipien zum Erfolg nützlich machen, oder die des Herrn?

Unser Leben sollte nicht mehr eigensüchtig sein, nicht mehr auf uns ausgerichtet sein. Wir sollten IHM leben mit ungeteiltem Herzen.


Fußnoten:

(1) Der ursprüngliche Wortlaut war vermutlich eher: " machet zu Jüngern alle Völker in meinem Namen."
Vgl. Griechische Neue Testament, Nestle/Aland, 26ed, Verweis zu Mat 28:19 im kritischen Apparat, Hinweis auf Schreibweise bei Eusebius.

 

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