Vorwort

Für viele Christen sind „tägliche Andacht“ und „beharrliches Gebet“ zwar bekannte biblische Themen und auch ein Teil des christlichen Lebenswandels, aber sie stehen meist nicht im Vordergrund und genießen nicht immer eine hohe Priorität. Diese Aussage ist leider nicht nur eine Vermutung, sondern beruht auf eigener Erfahrung, wie auch auf Gesprächen mit andern Christen und deren Erlebnissen.

Ich wußte, zumindest teilweise, um die große Bedeutung des Gebets und einer Zeit der Andacht; aber dieses Wissen in die Praxis umzusetzen und zum Täter des Wortes in dieser Sache zu werden, war nicht leicht und auch mit einigen Fehlversuchen verbunden. Erneut aber erwies sich Gott als ein gnädiger und barmherziger Gott und Vater, mir auch in dieser Hinsicht zu helfen.

Der bedeutsame und vieles verändernde Punkt war die Entscheidung, mehr über tägliche Andacht und Gebet lernen zu wollen (statt zu meinen, ich habe ja bereits alles notwendige Wissen) und dann Gott um seine Hilfe zu bitten und trotz aller Hindernisse ernsthaft und treu der Sache nachzugehen.

Nicht viel Zeit verging danach, und siehe da, Gläubige aus meinem Bekanntenkreis begannen ebenfalls über Andacht und Gebet zu reden und verschiedene Bücher zu diesem wichtigen Thema zu erwähnen, die sich in der Folge als große Hilfe und Anregung erwiesen haben. Einige dieser Werke seien hier kurz erwähnt: von C.H. Spurgeon: Betet ohne Unterlaß, Wachet und betet, The Power of Prayer;  von E.M. Bounds: On Prayer, Kraft durch Gebet; von Bob Beltz: Becoming a Man of Prayer; von Wesley L. Duewel: Gebet verändert; von Jack Hayford: Gebetswege; und von Dick Eastman: The Hour that Changes the World. Neben der Lektüre dieser Bücher ergaben sich aufschlußreiche und ermutigende Gespräche über dieses Anliegen mit anderen Christen und Dienern in der Gemeinde, was alles ermutigend und bestätigend wirkte und so sehr hilfreich für mich war und ist.

Ein herzlicher Dank gilt allen, die mir auf unterschiedlichste Weise weitergeholfen haben und dazu beitrugen, daß ich nun mit großer Freude und Liebe zu Gott meine tägliche Andacht, die Zeit fürs Gebet an jedem Tag, erlebe und wesentlich beharrlicher im Gebet geworden bin und fortwährend darin wachse.

Gott sei gedankt für seine unendliche Geduld und seinen Langmut, mir über viele Jahre hinweg zur Seite zu stehen und trotz so vieler Mängel meinerseits zu helfen und mich zu bewahren. Er sei gelobt für seine große Liebe und Gnade, seine große Barmherzigkeit, die er mir hat zukommen lassen. Ihm gebührt Ehre und Lob in Ewigkeit. Amen.

Einleitung

Über Andacht und Gebet ist sicherlich schon manches geschrieben und auch viel gesagt worden, ohne daß jemand wohl je erschöpfend ausführen könnte, was Andacht bzw. Gebet ist und welch ein Segen es dem Gläubigen bringt.

Gebet ist Gottes Plan, wie der Mensch mit seinem Schöpfer, Gott, Gemeinschaft haben bzw. in Verbindung treten kann. Gebet gibt dem Menschen einen Kontakt mit Gott. Beim Gebet öffnet Gott sozusagen die Tür zu seinem Thronsaal und ermöglicht dem Menschen Zutritt zu seinem Thron. Im Gebet wendet sich der Mensch Gott zu, um ihm Lob, Preis und Ehre zu geben oder um ihm Bitten und Anliegen vorzutragen; und es wendet sich Gott dem Menschen zu, um ihm Segen und Hilfe und was auch immer der Mensch benötigen könnte zu gewähren.

Gebet ist Kommunikation zwischen Gott und dem Menschen. Gebet ist dabei äußerst einfach und erfordert keine besondere Ausbildung, noch besonderes Wissen oder ein besonderes natürliches Talent. Eigentlich erfordert Gebet lediglich eine Willensentscheidung. Beim Gebet wendet sich unser Blick weg von uns und hin zu Gott, weg von unserer Unzulänglichkeit und hin zu Gottes Allmacht, seiner Weisheit, seiner unerschöpflichen Kraft. Im Gebet erheben wir Gott in unserem Leben auf den Thron, der ihm gebührt. Im Gebet setzen wir unser Vertrauen auf Gott. Wir ordnen unsere Probleme und Anliegen und Situationen Gott unter, indem wir ihn um seine Hilfe und sein Eingreifen ersuchen.

Gebet ist Gottes Wille für den Menschen, um im Leben des Menschen aktiv zu werden. Obwohl Gott wohl auch eingreifen und viele Dinge einfach tun könnte, hat er dennoch das Gebet als Mittel zu seiner Intervention eingesetzt. Warum dem so ist, braucht uns hier nicht zu beschäftigen, vielmehr müssen wir anerkennen, daß Gott es so eingerichtet hat, daß er in Situationen und unserem Leben so Einfluß nimmt und wirkt, wie wir ihn im Gebet bitten. Gebet beinhaltet aber nicht nur Bitte, sondern auch Lobpreis, Danksagung, Fürbitte, stille Hinwendung, Wachsamkeit, Warten.

Mein Anliegen mit dieser Studie ist es, biblische Wahrheiten und Beispiele zu den verschiedenen Aspekten des Gebets darzulegen, dazu einige praktische Hinweise zu geben, die mir bei der Umsetzung und Anwendung geholfen haben, um damit auch anderen dabei zu helfen, ebenfalls ein erfülltes Gebetsleben zu entwickeln.

Tägliche Andacht – ein großes Ziel

Gebet ist nicht etwas, was wir nur manchmal und „wenn wir mal dran denken“ tun können — es ist etwas, was für uns als Christen keine Option darstellt, sondern vielmehr eine Pflicht und eine Notwendigkeit für uns ist. Wir befinden uns in einem Verhältnis mit Gott, welches Gebet als wesentliches Element verlangt. Wie nun kommen wir diesem Verlangen, dieser Anforderung nach?

Ein erstrebenswertes Ziel wurde für mich, zumindest eine Stunde am Tag als persönliche Andacht dem Gebet zu widmen. Nicht jeder muß unbedingt genau das gleiche Ziel, eine Stunde, haben, denn es geht nicht darum, eine festgesetzte Zeit als Andacht oder im Gebet zu verbringen. Es geht darum, täglich Zeit zur Andacht und fürs Gebet zu haben.

Zunächst erschien mir dieses Ziel allerdings von der praktischen Seite her als ein fast aussichtsloses Unternehmen. Zwei Bücher (Becoming a Man of Prayer von B. Beltz, und The Hour that changes the World von Dick Eastman) erwiesen sich als sehr hilfreich, um dieses Ziel für mich so darzustellen, daß mein Sinn es als machbar erkennen und ich den eingeschlagenen Kurs weiter verfolgen konnte. Der Schlüssel zum Erfolg lag zum einen in einer Aufteilung in kleinere Einheiten, zum andern in der Erkenntnis, was ich damit insgesamt an Zeit für Gott und im Dienste meines Herrn Jesus Christus einsetzen konnte.

Eine ganze Stunde im Gebet erscheint als sehr lang, besonders dann, wenn man so etwas noch nie oder nicht regelmäßig getan hat. Eine solche Zeitspanne erfordert schon eine bewußte Anstrengung, die nicht ganz einfach zu bewältigen ist. Wir erinnern uns an die Apostel, die Jesus in den Garten Gethsemane begleiteten.

Matthäus 26,38.40:
Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir!
Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?

Wenn man eine Stunde jedoch in kleinere Abschnitte für verschiedene Aspekte des Gebets einteilt, wird das Erreichen dieses Zieles erleichert. D. Eastman schlägt eine Einteilung in 12 x 5 Minuten vor, B. Beltz eine Einteilung in 7 Einheiten. Verschiedene Aspekte des Gebets füllen dabei je eine Einheit, z.B. eine Zeit für Einstimmung, Lobpreis, Stille, Sündenbekenntnis, Bitten, Fürbitte, Danksagung, Wachen. Ich werde in den weiteren Teilen dieser Studie auf diese Aspekte eingehen und dann auch Anregungen ganz praktischer Art zur Gestaltung und Nutzung dieser zeitlichen Abschnitte geben.

Außerdem fand ich eine andere Überlegung sehr anregend und hilfreich. Ich sah in der Bereitstellung dieser Stunde ein bewußtes Opfer, daß ich meinem Gott bringen wollte. Angesichts Gottes großer Treue und der Tatsache, daß er 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr für mich da ist, erschien nun 1 Stunde am Tag meinerseits gar nicht mehr so viel. Wie D. Eastman erwähnt, ergibt nur 1 Stunde am Tag, wenn man sie auf ein Jahr hochrechnet, einen Zeitraum von 365 Stunden, also 45 volle „8 Stunden Arbeitstage“ am Stück … als würde man 9 Wochen Urlaub beim Arbeitgeber beantragen, um statt Arbeit Gemeinschaft mit Gott zu haben. Aus dieser Warte betrachtet, erschien mir das nun als sehr gut investierte Zeit!

Auch erinnerte ich mich bewußt an Jesu Beispiel. Er, der wohl die größte und wichtigste Aufgabe mit den höchsten Anforderungen erfüllte, die je ein Mensch hatte, verbrachte viel Zeit im Gebet — oftmals weit mehr als nur eine Stunde am Tag. Die Schrift berichtet uns davon, daß er frühmorgens betete, daß er bei unterschiedlichen Anlässen während des Tages betete, daß er ganze Nächte im Gebet verbrachte. Er, der eingeborene Sohn Gottes, nahm sich viel Zeit fürs Gebet, und nur deshalb konnte er auch erreichen und vollbringen, was er getan hat. Auch im Leben anderer gottesfürchtiger Männer und Frauen, die uns als Beispiel dienen können, war Gebet immer das wesentliche Element, das im Grunde alles zusammenhielt, weil es ihre Gemeinschaft mit Gott wahrte und sicherstellte.

Sobald wir uns entschließen zu beten und dann einen ersten Schritt hin zu einer täglichen Zeit der Andacht tun, setzt auch ein geistlicher Kampf ein. Wir haben kaum damit begonnen, unsere Entscheidung in einen Plan umzusetzen, und schon steht Satan bereit mit allen nur erdenklichen Methoden, unser Vorhaben zu verhindern. Alles um uns wird plötzlich komplizierter, die Verantwortungen in einigen Bereichen unseres Lebens nehmen zu, Schwierigkeiten stellen sich ein. Der nicht erneuerte Sinn kennt plötzlich „Gründe“ ohne Ende, jetzt nicht zu beten: „Ich bin zu beschäftigt. Ich habe nicht die nötige Ruhe. Ich bin nicht in der richtigen Laune für Gebet. Jetzt stehen noch wichtigere Dinge an als Beten. Später am Tag werde ich mehr Zeit haben. Es gibt keinen ruhigen Ort. …“! Allerdings ist dann schnell der Tag vorbei, und gebetet hat man immer noch nicht!

Wahrheit ist: Beten sollte die höchste Priorität im Rahmen unserer Aktivitäten haben. Unsere tägliche Andacht, unser Gebet, ist unsere Audienz bei unserem himmlischen Vater, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Was könnte noch wichtiger sein? Nichts! Daher ist sofort klar, daß es keinerlei Grund (oder besser, keine Entschuldigung) für uns gibt, diese Gelegenheit zum Beten auszulassen. Das Sprichwort: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“ trifft auch hier zu. Wir dürfen uns einfach nicht beirren lassen. Wenn wir einmal nicht unseren Erwartungen entsprechen und der Versuchung des Widersachers erliegen, so sollten wir schnell wieder unsere Zuflucht bei unserem himmlischen Vater suchen und im Gebet zu ihm eilen, seine Hilfe erflehen und sogleich uns wieder dem Gebet zuwenden.

Aus der rechten, d.h. der göttlichen Perspektive betrachtet, werden wir uns sehr bald schon nach dieser Zeit einer täglichen Andacht sehnen, und sie wird keineswegs mehr eine Bürde sondern eine Freude sein, eine Zeit, da wir uns der Gemeinschaft mit unserem Vater im Himmel bewußt sind und während der wir einfach bei ihm sein wollen. Wir können erleben, wie wir Teil seiner Vorhaben werden, indem wir gemäß seinem Willen Fürbitte tun und so Einfluß nehmen auf Situationen und das Geschehen in dieser Welt.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verwirklichung eines solchen Ziels ist dann eine sorgfältige und systematische Planung. Dabei muß man achthaben, sich nicht zum Sklaven eines Gebetsplans zu machen, denn darum geht es nicht. Gebet ist nicht ein „System“, ein „Plan“, eine „verbrachte Zeit“. Bei Andacht und Gebet geht es um das Heranbilden unserer Beziehung zu und unserer Gemeinschaft mit Gott. In dieser Sache können wir heranwachsen, Beten kann man lernen.

Die Jünger Jesu hatten sicherlich Jesus beim Beten erlebt, sie selbst aber benötigten Hilfestellung, und schließlich baten sie Jesus um Anleitung: „Herr, lehre uns zu beten …“ Daraufhin wandte sich Jesus ihnen zu: „Wenn ihr betet, so sprecht …“ (vgl. Lukas 11,1.2). Jesus gab seinen Jüngern eine Anleitung fürs Gebet, eine Hilfe in Form eines Musters; und dieses Muster ist auch für uns die rechte Anleitung, wie wir unsere tägliche Andacht und unser Gebet gestalten sollten.

Aus Jesu Anleitung, dem so bekannten „Vaterunser“, können wir mehrere wichtige Bestandteile eines rechten Gebets erkennen und ableiten: Hinwendung zu Gott als unserem Vater, darauf folgend ein Lobpreis Gottes, Fürbitte und Ersuchen um Gottes Wirken und Erfüllen seines Willens, Gebet für eigene tägliche Bedürfnisse, Sündenbekenntnis, Bitte um Schutz vor dem Bösen, erneuter Lobpreis. Aus anderen Schriftstellen, die uns über Gebet berichten und uns Menschen zeigen, die das Gebet in ihrem Leben einsetzten, erkennen wir einige weitere Punkte, die ebenfalls Teile unseres Gebets sein können: eine Zeit der Stille und des Ausharrens, Wachsamkeit beim Gebet, Zuhören, Danksagung, auch Meditation und Singen als Lobpreis. Dies gibt uns einige Anregungen für die Planung unserer Andacht und unseres Gebets.

Daniels Beispiel ist ebenfalls eine Ermutigung für mich, das Gebet nicht zu vernachlässigen, sondern ihm höchste Bedeutung zu geben. Er betete täglich dreimal, und all die Verpflichtungen, die er am Hofe des Königs hatte, hielten ihn nicht von seiner Zeit mit seinem Gott ab, und selbst angesichts einer ihm bekannten Verschwörung blieb er seiner dreimal täglichen Andacht voll Gebet, Lob und Danksagung treu (vgl. Daniel 6,11).

Zutritt zum Thron der Gnade

In Jesu Anleitung zum Beten stand zunächst die Hinwendung zu Gott als unserem Vater:

Matthäus 6, 9
Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! …

Gleich zu Beginn des Gebets geht es um das eigentliche Element unsrer Andacht: Unsere Beziehung zu Gott. Gott ist nun unser Vater, wir haben den allmächtigen Gott zum Vater. Welch ein Privileg, verglichen mit der Situation der Gläubigen zur Zeit des Alten Testaments. Diese wandten sich an Gott mit „O Gott …“ oder mit „O HERR“ – etwa David (vgl. die Psalmen). Erst durch Christi Werk wurde eine neue Beziehung der Gläubigen zu Gott verfügbar, eine Vater–Kind Beziehung. Zu Beginn unserer Gebetszeit sollten wir uns daher ein wenig Zeit nehmen, um uns in rechter Art und Weise in diese Beziehung hinein zu vertiefen, Gott als unseren Vater erkennen und vor ihn als unseren Vater treten. Mir hilft es, einige Wahrheiten aus den Gemeindebriefen ins Gedächtnis zu rufen.

Römer 8,16
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

Galater 4,6
Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Auch hilft es, den Vater um Hilfe und Beistand für die bevorstehende Andacht zu bitten. Nichts verbietet, für die Zeit des Gebets zu beten!

Weitere Aussagen der Schrift, die mir helfen, meine Beziehung zu Gott als meinem himmlischen Vater in größerem Maße zu erkennen und zu erfahren, sprechen von unserem Zugang, den wir in Christus zu Gott haben.

Epheser 3,12
durch den
[Christus] wir Freimut und Zugang haben in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.

Römer 5,2
durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.

Hebräer 4,16
Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben

Gott hat uns Zugang zu seinem Thronsaal gewährt in Christus. Wir haben den mächtigsten König der Ehren zu unserem Vater und können vor ihn hintreten und ihn als Vater kennen. Vielen Menschen ist wohl das Foto des früheren Präsidenten der USA, John F. Kennedy, bekannt, das seinen kleinen Sohn unter dem Schreibtisch seines Vaters im Weißen Haus zeigt. Der kleine Kerl hatte Zutritt zum damals vielleicht mächtigsten Mann der westlichen Welt! Nun, wir haben einen noch ganz anderen Zutritt zu einem weitaus mächtigeren Herrscher … dem allmächtigen Gott.

Wir treten daher zu Beginn unserer Andacht und des Gebets vor Gott als unseren Vater hin und machen uns zuerst einmal klar, wo wir sind und wer es ist, vor dem wir stehen. Als Kinder Gottes sind wir in einer anderen Position, als es etwa Diener oder Fremde wären. Dennoch sollte uns auch schnell klar sein, daß vor Gottes Thron Gottes Maßstäbe gelten und unser Benehmen diesen angepaßt sein muß, wenn wir nicht vergeblich vor ihm erscheinen wollen. Wir achten darauf, unserem Vater mit der ihm gebührenden Ehrfurcht, einer rechten Gottesfurcht, zu begegnen.

In Gottes Gegenwart eingetreten, sollten wir uns dann zuerst darum bemühen, Gott zu preisen und zu loben. Der Lobpreis Gottes steht nun im Vordergrund.

Matthäus 6,9
…Dein Name werde geheiligt.

In diesen Worten zeigt Jesus das Ziel unseres Betens auf: Gottes Namen zu heiligen! Gottes Namen heiligen bedeutet für uns, daß wir Gott loben und verherrlichen. Dies ist eigentlich etwas, was uns ständig bewegen sollte.

Psalm 34,2
Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

Ja, ich will meinen Vater loben und preisen und ihm Ehre erweisen. Ach, daß wir alle uns in seinem Thronsaal einfinden, um ihn zu loben und zu preisen und damit zu verherrlichen.

Offenbarung 4,9–11
Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß, und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre Kronen nieder vor dem Thron und sprachen:
Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.

Was Johannes in einer Vision als Geschehen vor dem Thron Gottes sah, ist auch, was wir tun können, allerdings in anderer Form im bislang noch auf den Zugang im Geist beschränkten Zutritt vor Gottes Thron.

Preis, Ehre und Dank gebühren unserem Vater, dem allmächtigen Gott, ihn wollen wir anbeten in unserem Gebet. Gott loben und preisen ist das erste, was wir nach unserem Hintreten vor den Thron Gottes im Gebet tun wollen.

 

Lesen Sie die Fortsetzung dieser Serie Tägliche Andacht - Teil 2.

 

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