In einer ganzen Reihe von christlichen Gemeinden hat in den letzten Jahren ein Thema wieder eine recht große Bedeutung erlangt — der Lobpreis Gottes. Man hört eine Menge über Gott loben und preisen, Anbetung und Lobreis haben einen weit höheren Stellenwert als vielleicht noch vor wenigen Jahren. In der Tat ist das Gotteslob und der Lobpreis Gottes ein wunderbarer und von Gott gewünschter Teil des Gottesdienstes bzw. der Anbetung Gottes. Diese kleine Studie soll dazu dienen, ein wenig über das Lob Gottes zu lernen und anzuregen, im eigenen Leben und im Rahmen der Gemeinde Gott in größerem Maße zu loben und zu preisen für seine große Gnade und Güte, die er dem Menschen erweist.

Am Anfang unsrer Betrachtungen richten wir unsren Blick auf einige Aussagen im Brief an die Epheser, in denen uns mitgeteilt wird, daß wir als Gläubige an Christus zum Lobe Gottes und seiner Herrlichkeit sein sollen.

Epheser 1,4-6:
Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe
hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,
zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.

Dieser erste Abschnitt zeigt uns auf, wie Gott uns dazu vorherbestimmt hat, seine Kinder zu sein, und das mit einem Ziel: Es geschah zum Lob seiner herrlichen Gnade, die er uns in Christus erwiesen hat! Wir wurden dazu vorherbestimmt, Gottes Kinder zu sein, und das war zum Lob von Gottes herrlicher Gnade!

Einige Verse weiter lesen wir erneut eine ähnliche Aussage.

Epheser 1,11.12:
In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluß seines Willens;
damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus gehofft haben.

Auch hier wird „Lob" erwähnt — wir sollen etwas sein zum Lob seiner [Gottes] Herrlichkeit! Viele Leute heute sind sehr darauf bedacht „etwas zu sein", allerdings haben sie dabei meist ganz andere Dinge als Gottes Herrlichkeit im Sinn. Wir sind etwas aufgrund von Gottes Wirken – nicht aufgrund unsrer eigenen Errungenschaften – und das nicht ohne Grund oder Ziel! Warum wir etwas sind bzw. wozu wir etwas sind, wird uns hier genannt: „zum Lob seiner Herrlichkeit"!

Die nächsten Verse greifen diesen Gedanken nochmals auf, so daß ein drittes Mal in diesem Abschnitt dieser Punkt auftaucht.

Epheser 1,13.14:
In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist,
welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, daß wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.

Als wir an Christus glaubten, wurden wir zu Gottes Eigentum. Als Siegel und Unterpfand unsres Erbes, das Gott für uns bereithält, haben wir heiligen Geist empfangen. Wir gehören nun also nicht mehr der Welt und ihren Herrschern, wir gehören nicht einmal mehr uns selbst! Wir gehören nun Gott, wir sind sein Eigentum, und auch dabei wird uns erneut vor Augen geführt, warum Gott dies vollbrachte: Es war ebenfalls zum Lob seiner Herrlichkeit!

Wir sehen eine bemerkenswerte Wahrheit in diesen Versen der Schrift: Gottes Handeln in Christus Jesus an uns zielte nicht darauf ab, daß uns nun alle Ehre und alles Lob zukommt, weil wir nun irgend etwas erreicht hätten; nein — es zielt darauf ab, daß ihm, unserem großen wunderbaren Gott, alle Ehre und alles Lob zukommen soll. Was Gott an uns getan hat, ist dazu gedacht, daß wir nun etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit. Wir sind nicht etwas zu unserem Lob, zum Lob unsrer eigenen Werke oder unsrer bescheidenen Möglichkeiten. Wir sind etwas zu seinem Lob, zum Lob seiner herrlichen Gnade und zum Lob seiner Herrlichkeit!

Gott ist nicht erst durch das, was er in Christus vollbracht hat, in eine Position hineingekommen, wo er Lob und Preis verdient hätte. Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, und als solcher hat er seit eh und je Lob und Preis von seiten des Menschen verdient.

Paulus beginnt den Hauptteil dieses Briefes an die Gemeinde mit einem Gotteslob.

Epheser 1,3:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.

Unser gesamter Lebensstil und Lebenswandel soll zum Lob von Gottes Herrlichkeit sein. Dazu gehört auch, daß wir Gott mit der Frucht unsrer Lippen, also mit Worten, loben und ihn preisen. Genau das kommt hier zum Ausdruck, wenn Paulus ausruft: „Gelobt sei Gott …!!!"

Solche Art von Gotteslob ist auch bereits in den Schriften des Alten Testaments zu erkennen. In einigen Psalmen steht das Lob Gottes im Vordergrund, und wir können anhand der dort erwähnten Wahrheiten einige bedeutsame Punkte zu Loben und Preisen erkennen.

Psalm 146:1.2
Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele!
Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Die Psalmen 146 – 150 sind allgemein bekannt als „Halleluja"–Psalmen. Sie beginnen und enden jeweils mit dem Wort „Halleluja". „Halleluja" bedeutet „Lobe den Herrn". Diese Psalmen sind in besonderer Weise Loblieder zum Lob und Preis Gottes.

Psalm 146 beginnt mit der Erklärung, daß Gotteslob das Anliegen unseres Lebens sein sollte. Gott loben ist Teil unsres gesamten Lebens. Solange wir leben, solange wir sind, so lange sollte ein Halleluja aus der Tiefe unsres Herzens über unsre Lippen ertönen. Gott zu loben ist nicht eine Sache, der wir uns zuwenden, wenn wir endlich Zeit für eine solche Art von Aktivität haben, wenn endlich unsre Arbeit und der Rest unsrer Freizeit zur Erholung von unsrer Arbeit hinter uns liegt. Nein, so sollte es wahrlich nicht sein! Gott loben und ihn preisen muß uns jetzt ein Anliegen sein, da wir leben und da wir sind. Gott loben beginnt nicht erst, wenn man in Rente geht oder wenn man Ferien hat oder wenn man sonst nichts zu tun hat. Gott loben beginnt jetzt, bleibt jetzt und wird auch weiterhin jedesmal „jetzt" unser Anliegen zu sein haben.

Einige weitere Verse aus diesen Psalmen seien angeführt, in denen uns mitgeteilt wird, wie und wofür der Psalmist Gott lobte und dankte und ihn pries.

Psalm 147,1:
Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön.

Welch ein Zeugnis uns hier gegeben wird! Den Herrn loben, das ist keineswegs eine unerfreuliche, schwere, furchtbare und schreckliche Sache — nein, das Gegenteil ist der Fall! Es ist ein köstlich Ding, es ist lieblich und schön.

Uns mag es angesichts einiger Leute um uns herum oder wegen bestimmter Situationen, in denen wir uns befinden, manchmal ein wenig befremdlich erscheinen, Gott zu loben und zu preisen. Wenn es um weltliche Dinge geht, etwa um einen Sportverein oder einen Künstler, dann fällt es nicht schwer, lauthals und mit absoluter Begeisterung ein Lob über die Lippen zu bringen. Wenn es dann aber um Gott geht, geben wir uns schüchtern und sind recht still oder doch eher sparsam mit unsren Worten und unsrem Jubel. Das sollte genau umgekehrt sein, denn Gott steht weit über allem und allen anderen, er ist Gott und er hat alles andere gemacht und geschaffen! Ihn loben muß auch für uns ein köstlich, ein lieblich und schönes Ding werden.

Psalm 147,7-9:
Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen,
der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden; der Gras auf den Bergen wachsen läßt,
der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen.

Sportbegeisterte stimmen „Dank- und Lobgesänge" bei einem Sieg ihrer geliebten Fußballmannschaft an, und preisen sie laut und fröhlich für ein paar Stunden guter Unterhaltung im Stadion. Wieviel mehr Danklieder und Lobgesänge sollten wir laut und frohen Herzens unserem Gott singen! Er sorgt für wesentlich mehr als nur gute Stimmung für kurze Zeit.

Psalm 148,1.2:
Halleluja! Lobet im Himmel den HERRN, lobet ihn in der Höhe!
Lobet ihn, alle seine Engel, lobet ihn, all sein Heer!

Gott gebührt Lob allerorts, und der Himmel und die himmlischen Wesen sind dabei nicht ausgeschlossen. In gleicher Weise ergeht die Aufforderung, Gott zu loben, an alle Wesen auf Erden.

Psalm 148,7.11-13:
Lobet den HERRN auf Erden …
ihr Könige auf Erden und alle Völker, Fürsten und alle Richter auf Erden,
Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen!
Die sollen loben den Namen des HERRN; denn sein Name allein ist hoch, seine Herrlichkeit reicht, so weit Himmel und Erde ist.

Gottes Volk hat allen Grund, seinen Gott zu loben und zu preisen, und das mit unterschiedlichsten Mitteln.

Psalm 149,1.3.5:
Halleluja! Singet dem HERRN ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben.
Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.
Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern.

Hier werden Gesang, Tanz und Musik zum Lobe Gottes erwähnt, wobei der Lobpreis Ausdruck der großen Freude ist, die aus dem Glauben an den Herrn, aus dem Bewußtsein der Gegenwart Gottes, hervorgeht.

Psalm 150,1-6:
Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht!
Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!
Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!
Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln!
Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!

Gerade im Psalter, dem Buch der Psalmen, finden sich noch eine ganze Reihe großartiger Beispiele von Gotteslob, die auch uns eine Anregung sein können und sollen.

Psalm 47,2.3.7.8:
Schlagt froh in die Hände, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
Denn der HERR, der Allerhöchste, ist heilig, ein großer König über die ganze Erde.
Lobsinget, lobsinget Gott, lobsinget, lobsinget unserm Könige!
Denn Gott ist König über die ganze Erde; lobsinget ihm mit Psalmen!

Welch eine Freude doch aus diesen Versen klingt! Hier ist von Jauchzen, von Lobsingen, von fröhlichem Schall die Rede! Ach, laßt uns doch so manche falsche Zurückhaltung ablegen und Gott aus einem Herzen, das vor Freude übersprudelt, loben und preisen mit wahrlich fröhlichem Schall!

Es folgt noch eine weitere Stelle aus einem Psalm, die uns eine anregende Wahrheit bzgl. Lob und Preis vermittelt.

Psalm 68,27:
»Lobet Gott in den Versammlungen, den HERRN, die ihr von Israel herstammt.«

Nicht nur einzelne für sich allein sollen Gott in ihrem Leben loben, auch in den Versammlungen soll Gott gelobt werden. Dies traf auf Israel zur Zeit des Alten Testaments zu, das trifft aber auch auf uns in der jetzigen Gemeinde und für unsre Versammlungen zu.

Nach diesen Stellen aus einigen Psalmen, möchte ich nun einige Stellen aus Büchern des Neuen Testaments anführen, aus denen hervorgeht, welch große Bedeutung der Lobpreis Gottes auch in der Gemeinde der Gläubigen an Christus hat.

Apostelgeschichte 2,46.47:
Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen
und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Dieser Bericht über das Leben der frühen Gemeinde nach Pfingsten zeigt bereits auf, daß Gott loben eine Sache war, die beständig im Leben der Gläubigen vorhanden war. Es wird uns geschildert, wie sie täglich einmütig beieinander waren, wie sie ihre Mahlzeiten hielten mit Freuden, und dann heißt es mit der gleichen Betonung: „und lobten Gott"! Gott zu loben war Bestandteil des täglichen Wandels der Gläubigen, und sie taten es einzeln wie auch zusammen.

Um Gott zu loben, braucht es nicht immer einen besonderen Anlaß, denn wir haben absolut immer genügend Grund, weshalb wir ihn loben und preisen sollten – immerhin, er ist Gott! Oftmals gibt es dazu auch noch bestimmte Anlässe, wo durch Gottes Kraft etwa ein Wunder geschehen ist, bei denen ein Lobpreis Gottes als Ausdruck der großen Dankbarkeit über die Lippen kommt.

Apostelgeschichte 4,21:
Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient hätte; denn alle lobten Gott für das, was geschehen war.

Petrus und Johannes hatten einen Lahmen geheilt und waren wegen dieser guten Tat anschließend vor den Hohen Rat zitiert worden. Nachdem sie dort von den Oberen verhört und ihnen ordentlich gedroht worden war, ließ man sie gehen. Dabei erwähnt diese Stelle dann auch, was in Jerusalem geschehen war: „alle lobten Gott für das, was geschehen war"! Die Heilung des über 40 Jahre alten Mannes, der nun nicht mehr als Lahmer bei der Tür zum Tempel saß, sondern sich zu den Aposteln hielt und gehen konnte, war ein Anlaß, Gott in besonderer Weise zu loben. Es war auch nicht nur der Mann selbst, der Gott lobte und ihn hoch pries ob seiner Güte, alle schlossen sich dem Lob an, und alle lobten Gott!

Eine bemerkenswerte Stelle, in der ebenfalls ein Lob Gottes erwähnt wird, betrifft Paulus und Silas, als diese in einer gar nicht guten Situation waren.

Apostelgeschichte 16,23-26:
Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.
Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.
Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.
Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so daß die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen, und von allen fielen die Fesseln ab.

Paulus und Silas saßen im innersten Gefängnis von Philippi, und das völlig unverdient, denn sie hatten nichts getan, was eine solche Behandlung gerechtfertigt hätte. Aber statt zu verzagen und in Unmut zu verfallen bzw. Rachegefühle zu hegen und krampfhaft zu überlegen, wie sie vielleicht doch noch aus dem Loch entfliehen könnten, verwendeten die beiden ihre Energien darauf zu beten und Gott zu loben! Ihre Gebete und ihr Lob geschah mit lauter Stimme, denn die anderen Gefangenen hörten es.

Auch in dieser wirklich bedrückenden Situation, in der schnell Niedergeschlagenheit hätte aufkommen können, bewahrten Paulus und Silas ihre innere Ruhe, und ihr Blick war auf Gott gerichtet. Noch gab es, rein menschlich betrachtet, keinen besonderen Grund, Gott zu loben, denn noch hatte Gott sie ja nicht befreit. Paulus und Silas benötigten keine besondere Tat Gottes als Anlaß, um Gott zu loben. Andererseits könnte es natürlich auch so sein, daß sie auf ihr Gebet von Gott eine Antwort und eine Verheißung der Befreiung erhalten hatten, die nicht direkt in dem Bericht des Wortes Gottes aufgezeichnet ist, die aber indirekt anklingt in der Bemerkung, daß beide Gott lobten.

Wir wollen noch einige Stellen aus den Gemeindebriefen einbeziehen und sehen, was uns auch dort zum Thema „Gott loben und preisen" mitgeteilt wird.

Römer 15,5.6:
Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß,
damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.

Hier erfahren wir, daß es Gottes Wille ist, daß wir ihn in der Gemeinde mit einem Munde loben, wozu eine einträchtige Gesinnung untereinander notwendig ist. Eine solche Eintracht unter den Gläubigen in der Gemeinde ist mit Gottes Hilfe möglich, daher auch des Paulus Gebet, daß Gott ihnen geben möge, daß sie einträchtig gesinnt sein sollten untereinander. Eine solche einträchtige Gesinnung hat dann ein Ziel, sie ist auf eine Sache ausgerichtet, und die ist, Gott einmütig zu loben! Dann können wir alle einstimmen und mit einem Munde ein „Halleluja!", ein „Gelobt sei Gott!", über unsere Lippen kommen lassen.

Uns, den Gläubigen der Gemeinde jetzt, ist dabei noch eine Form des Lobes verfügbar, die zur Zeit des Alten Testaments noch nicht möglich war. Diese Form des Lobpreises ist das Beten mit dem Geist. Nachdem Christus sein Werk der Erlösung vollbracht, in den Himmel aufgefahren und den verheißenen heiligen Geist zu Pfingsten ausgegossen hat, ist es den Gläubigen der Gemeinde nun möglich, nicht nur mit dem Verstand Gott zu loben und ihn anzubeten, sondern auch Gott wahrhaftig im Geist anzubeten und ihn mit dem Geist zu loben.

1. Korinther 14,14-16:
Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber was ich im Sinn habe, bleibt ohne Frucht.
Wie soll es denn nun sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.
Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger dabeisteht, das Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du sagst?

In diesem Abschnitt der Schrift weist Paulus die Gläubigen der Gemeinde in Korinth zurecht, da in ihren Versammlungen einige Mißstände aufgetreten waren, auch bzgl. geistlicher Angelegenheiten. Es geht konkret um die Zungenrede, einen der sichtbaren Erweise des Geistes. Paulus erwähnt im Zusammenhang hier, daß in der Gemeinde Zungenrede von Auslegung begleitet sein muß, da sonst die Gemeinde nicht erbaut wird. Zungenrede ohne Auslegung als Bestandteil des eigenen Gebetslebens ist jedoch eine Sache, die auch Paulus in seinem Leben nutzte. Er bezeichnet dabei das Zungenreden als „Gott loben im Geist" (in Vers 16).

Diese Art des Lobpreises war im Alten Testament noch nicht verfügbar; zu der Zeit konnte man Gott nur mit dem Verstand loben. Uns in der Gemeinde Gottes jetzt, der Gemeinde nach Pfingsten, steht dagegen über das Loben mit dem Verstand hinaus auch das Loben mit dem Geist zur Verfügung. Welch ein Privileg wir doch haben — laßt es uns reichlich nutzen!

Gott zu loben ist ein Opfer, das auch wir heute noch immer bringen können und mit Freuden bringen sollen.

Hebräer 13,15:
So laßt uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.

Hier wird ein Lobopfer erwähnt. Das ist ein Opfer, das wir bringen. Gott loben und ihn preisen — das sollte allezeit (!) die Frucht unsrer Lippen sein.

Kolosser 3,16:
Laßt das Wort Christi reichlich unter [in] euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Mögen auch wir in immer größerem Maße das Wort von Christus in unsren Herzen wohnen lassen! Der große Schlüssel zu einem wahrlich gottesfürchtigen und in der Nachfolge Christi gelebten Leben ist das Wort Gottes, das Wort bzgl. Christus, welches in uns seine Wohnung haben muß. Es kann nicht nur ab und zu einmal „zu Besuch kommen", es muß in uns „wohnen". Wir müssen Gottes Wort in unser Herz aufnehmen und dort als Schatz bewahren, es glauben und so ermöglichen, daß es in uns wirken kann.

Das Wort Christi ermöglicht uns dann, was weiterhin in diesem wunderbaren Vers gesagt wird. Wir können dann mit Zuversicht und auch richtig einander lehren und ermahnen; und wir werden aus einer Einstellung großer Dankbarkeit Gott gegenüber in unseren Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern ihm singen können!

Laßt uns ihn loben und preisen für all seine Güte, sein Gnade und Barmherzigkeit, die er uns in Christus erwiesen hat.

Epheser 3,20.21:
Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt,
dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Laßt uns mit Freuden ihm die Ehre geben, die ihm zu aller Zeit gebührt, und Gott loben und preisen allezeit!

 

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