Vorwort

Nachdem der Blick des Johannes in der Vision auf den Jubel im Himmel und der vom Messias angeführten Siegesparade gelenkt worden war, gibt es nun nochmals einen Blick zurück auf den Krieg mit weiteren Aspekten.

Sieg über Tier und falschen Propheten

Offenbarung 19,19-21
19 Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer.
20 Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte.
21 Und die andern wurden erschlagen mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen ging, der auf dem Pferd saß. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch.

"Das Tier", als Symbol des Römischen Reiches, repräsentiert quasi die gottlosen Menschen, die sich Gott widersetzen. "Der falsche Prophet" symbolisiert die Juden, die behaupteten, Gott bevorzuge ihre Religion gegenüber Jesu Lehren. Sie kämpften gegen den Messias und seine Getreuen, und ihr Ende war vollständige Zerstörung im "feurigen Pfuhl, der mit Schwefel brannte". Dies beschreibt figurativ ihren Untergang, wobei sie durch das Wort Gottes, das Evangelium, im Leben der wahren Gläubigen besiegt wurden.

1000jährige Herrschaft

Offenbarung 20,1-6
Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand.
2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre
3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden eine kleine Zeit.
4 Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre.
5 Die andern Toten aber wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.
6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.

Ein weiterer mächtiger Bote erscheint, und die religiösen Führer, die falschen Anführer, hier als "Drache, die alte Schlange, Ankläger ("Teufel") und Feind ("Satan")" bezeichnet, werden zunächst im Abgrund verschlossen, dann später noch einmal frei gelassen.

Worauf könnte sich nun "tausend Jahre" beziehen? Im Kontext dieser Vision erscheint es klar, dass dies nicht "1000 Jahre" im buchstäblichen Sinne sind, sondern wohl eine Zeitspanne, die den Betroffenen eventuell wie "1000 Jahre" zu sein schienen. Deutlich wird folgende Wahrheit: Mit dem Auftreten des Messias war das Tun der jüdischen Priesterschaft besiegelt und die Ereignisse nahmen ihren Lauf bis hin zur Zerstörung des Tempels und endgültigen Ende ihres Priestertums.

Die treuen Gläubigen werden rehabilitiert und sie "regieren mit Christus". Es sind "gewöhnliche" Leute, die die Verführung und Falschheit der judaistischen Priesterschaft erkannten und nicht weiter auf deren Weg in die Zerstörung folgten. Bzgl. der Gläubigen, die als Märtyrer in dem Konflikt ihr Leben verloren, spricht Johannes hier von der "ersten Auferstehung", da diese bei Gott sein werden.

Der endgültige Sieg

Offenbarung 20,7-10
7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis
8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer.
9 Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie.
10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Zu Beginn des Krieges versuchten die religiösen Führer mit Hilfe aller möglichen bösen Mächte, hier symbolisiert durch "Gog und Magog", ihre Position zu sichern und die Jünger des Messias und ihre Lehre zu zerstören (vgl. "Gog und Magog" waren in Hes 38-39 Symbol fürs Babylonische Reich). In Anlehnung an Hesekiel wurden sie symbolisch durch "Feuer vom Himmel" zerstört, d.h. sie waren gegenüber der Wahrheit des Messias völlig machtlos und konnten die Verbreitung des Evangeliums nicht verhindern. Ihr Tempel war zerstört, das Opfersystem unmöglich gemacht, die Priester ohne Aufgabe und machtlos.

Gericht vor dem großen, weißen Thron

Offenbarung 20,11-15
11 Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden.
12 Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.
13 Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
14 Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.
15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.

Die Vision schreitet fort zum Gericht über die Ungerechten, wobei auch hier zu beachten wäre, dass es nur um die bösen Menschen geht, die während des Krieges starben. Es werden hier Tote gerichtet, nicht noch Lebende. Die bösen werden zerstört und in den feurigen Pfuhl geworfen, was hier nun als "der zweite Tod" bezeichnet wird und permanente Zerstörung bedeutet.

Schließlich heißt es nun, dass auch "der Tod und die Hölle (Totenreich)" selbst "in den feurigen Pfuhl geworfen" wurden und somit zerstört sind. Mit anderen Worten, für Christen hat der Tod metaphorisch keine Macht mehr.

Anmerkung

Der Konflikt ist zu Ende und die bösen Mächte, und sogar Tod und Hölle haben geistlich keine Macht mehr über Gottes Heilige, die getreuen Gläubigen an Christus Jesus. In der Folge wendet sich nun die Offenbarung der neuen Situation von neuen Himmel und Erde zu.

 

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