Einführung

Viele Christen reden von der "Schlacht von Harmagedon" oder von "Armageddon", je nach Schreibweise des aus dem Hebräischen übernommenen Wortes, und sie meinen damit eine letzte Schlacht vor dem Weltuntergang. Vor einigen Jahren gab es einen modernen Apokalypse Film mit diesem Titel, in dem ebenfalls der Weltuntergang in schillernden und dramatischen bzw traumatischen Szenen dargestellt wurde. Kaum aber stellen sich Christen die Frage, ob diese Ideen und Vorstellungen des Weltuntergangs in Verbindung mit einer letzten und endgültigen Schlacht von Harmagedon überhaupt mit dem Bericht der Bibel übereinstimmen, aus dem sie doch entlehnt sind. Was hat es denn wirklich mit "Harmagedon (Armageddon)" auf sich?

Auslegung und Übersetzung

In dieser Sache bzgl. Harmagedon / Armageddon haben wir ein klassisches Beispiel einer Situation, wo die Übersetzer offenbar von ihnen bekannten und von ihnen geglaubten Auslegungen beeinflußt waren. Mit anderen Worten, Auslegungen bestimmten letztlich die Übersetzung. Von einer Schlacht in der Ebene von Harmagedon ist in der Bibel zudem gar nicht die Rede; vielmehr handelt es sich hierbei um eine Fabrikation vieler "Endzeit Propheten", die mittels solcher Angst und Schrecken verbreitender Taktiken versuchen, mehr Leute dann für ihre Heilsbotschaft zu gewinnen. Wir sollten uns fragen, was "Harmagedon" überhaupt bedeutet.

Der Begriff "Harmagedon" (Armageddon) bedeutet wörtlich eigentlich "Berg Megiddo". Von einer Ebene bei Megiddo ist in dem biblischen Bericht in Offenbarung 16 keine Rede, und eine Schlacht in dieser Ebene Harmagedon gibt es in dem Bericht ebenfalls nicht. "Harmagedon" bezeichnet den Berg Megiddo. Dieser Ort spielte in der Vergangenheit Israels einstmals eine wichtige Rolle, als der um Reformation bemühte gottesfürchtige König Josia in einer Schlacht gegen die Ägypter dort fiel und dies tragische Konsequenzen für Israel hatte.

Was sah Johannes?

Was hat Johannes nun in seiner Vision (in Off 16) gesehen? Der Bericht erwähnt Harmagedon wie folgt.

Off 16,16
Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf hebräisch Harmagedon.

Johannes sah in dieser Vision, wie die Feinde Israels und Jerusalems sich auf dem Berg Megiddo sammelten in Vorbereitung auf die Zerstörung der Stadt. Wovon handelt das? Der jüdische Historiker Josephus, der im Jüdischen Krieg gegen die Römer als General der jüdischen Armee diente, bis er unter sehr unehrenhaften Umständen in römische Gefangenschaft kam, beschreibt in seinem Bericht über den jüdischen Krieg, dass der römische Heerführer Titus mit seiner Streitmacht am Berg Megiddo Position bezog und dort auf die Ankunft der restlichen römischen Heerscharen wartete, und sich dann von dort aus aufmachte, um die Stadt Jerusalem anzugreifen.

Was Johannes in seiner Vision sah, und was sich bei "Harmagedon" ereignete, ist bereits Vergangenheit. Titus und seine Streitmacht versammelte sich dort vor dem Angriff und der Belagerung Jerusalems. Die Stadt Jerusalem fiel im Jahre 70 n.Chr. in die Hände der Römer.

Zusammenfassung

Christen brauchen sich in keiner Weise vor einer Schlacht von Harmagedon (Armageddon) zu fürchten. Eine solche letzte und ultimative Schlacht und Katastrophe gibt es gar nicht! Das sollte nun wahrlich eine frohe Botschaft für Christen sein! Die von Endzeit Propheten verbreiteten schlimmen Botschaften des kommenden Weltuntergangs lösen sich in heiße Luft auf angesichts der frohen Botschaft des herrlichen Reiches Gottes, das mit dem Kommen Christi vor fast 2000 Jahren bereits Realität ist.

 

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