von
Wolfgang Schneider
In einer anderen kurzen Studie (Aussagen Jesu darüber, wann er kommen wird) habe ich verschiedene prägnante und betonte Aussagen Jesu aufgeführt, in denen er Angaben zum Zeitpunkt seines Kommens macht. In dieser Studie nun will ich weitere Aussagen aus verschiedenen Schriften des NT anführen, in denen die Schreiber ebenfalls auf die Zeit bzw. den Zeitpunkt des Kommens Jesu Bezug nehmen. Haben die NT Schreiber, die ja einige Jahrzehnte nach Jesus schrieben, vielleicht etwas anderes als Jesus selbst gesagt? Oder bestätigen ihre Schriften die Aussagen Jesu, dass sein Kommen und die damit verbundenen Ereignisse noch "in dieser Generation" geschehen würden?
Wir haben Schriften der Apostel Paulus, Petrus und Johannes, in denen diese bekunden, wann sie das Kommen des Herrn erwarteten, und auch im Brief des Jakobus findet sich eine Angabe, in der auf ein nahe bevorstehendes Kommen Jesu hingewiesen wird. Diese Männer erwarteten offensichtlich das Kommen des Herrn Jesus noch zu ihren Lebzeiten bzw zumindest innerhalb der Generation, wenn einige der Gläubigen, an die sie schrieben, noch am Leben sein würden. Die Schriften der Apostel stammen aus der Zeit zwischen 50 n.Chr. und ca. 67 n.Chr., als ca. 25-35 Jahre nach den Prophetien Jesu.
Den Aposteln war natürlich bekannt, was Jesus vorausgesagt hatte, und es ist kein Wunder, dass sie sein Kommen noch in ihrer Generation und möglicherweise zu ihren Lebzeiten erwarteten. Die Schriften der Apostel spiegeln wider, dass sie Jesu Rückkehr sehr bald nach der Niederschrift ihrer Briefe erwarteten. Ich will einige Stellen aus den NT Schriften hier nun anführen, aus denen diese Einstellung und Überzeugung der Apostel deutlich wird.
Der Apostel Paulus
In seinem Brief an die Römer (ca. 57 n.Chr.) machte Paulus folgende Aussagen, aus denen eine Erwartung auf ein unmittelbar bevorstehendes Kommen Jesu ersichtlich ist.
Römer 13,11-12
Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich daß die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt
näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.
Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen
die Waffen des Lichts.
Diese Aussage macht deutlich, dass Paulus den Tag des Heils nicht irgendwann in weiter Ferne wähnte, noch diesen Tag lediglich als eine "vielleicht in naher Zukunft" Möglichkeit betrachtete. Nein, für Paulus galt, dass "die Stunde da ist" aufzustehen, für ihn galt, "die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen"! Und doch, wie viele Christen lesen diese Stelle und ihnen entgeht fast völlig, dass es hier nicht nur um eine "schöne Idee einer (später dann als falsch erwiesenen) Naherwartung" handelt, sondern dass im Gegenteil der Apostel Paulus unter Eingebung Gottes mit Gewissheit und Bestimmtheit darlegt, dass dieser Tag des Heils nicht mehr weit entfernt ist. Nun, wenn dem so ist, wie kann man dann heute der Meinung sein, dass dieser Tag auch nach fast 2000 Jahren noch immer nicht gekommen sein soll?
Römer 16,20
Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!
Wann wird Gott den Satan unter ihre Füße treten? "In Kürze" !! Auch hier erkennen wir, dass der Sieg über den Satan nicht irgendwann in einer nicht näher zu bestimmenden und möglicherweise fernen Zukunft liegen wird, sondern dass Gott diesen Gläubigen diesen Sieg "in Kürze [bald]" schenken wird. Die Worte des Paulus sind bestimmt, klar und deutlich.
Im 1. Brief an die Korinther können wir weitere Stellen ausmachen, in denen uns Wahrheiten bzgl. der Zeit des Tags des Herrn Jesus, der Offenbarung Jesu, usw. mitgeteilt werden.
1. Korinther 1,7-8
so daß ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gabe und wartet nur auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus.
Der wird euch auch fest erhalten bis ans Ende, daß ihr untadelig seid am Tag unseres Herrn Jesus Christus.
Versetzen wir uns in die Lage der Korinther, und sehen wir uns in einer Versammlung in Korinth in den 50er Jahren des 1. Jahrhunderts n.Chr., wo an einem Abend dieser Brief des Apostels Paulus für die anwesenden Gläubigen verlesen wird. An wen schreibt Paulus? An uns, die Gläubigen in Korinth im 1. Jahrhundert n.Chr., oder schreibt er etwa an Gläubige, die noch gar nicht geboren sind und vielleicht in 500 Jahren, oder 1200 Jahren oder 2000 Jahren leben werden?
Wem mangelte es an keiner Gabe und wer wartete auf die Offenbarung des Herrn Jesus Christus? Die Korinther damals! Wer sollte fest erhalten werden bis ans Ende? Die Korinther damals! Von welchem Ende redet Paulus? Nun, der nächste Teilsatz erläutert es -- der Tag des Herrn Jesus, d.h. der Tag, an dem er offenbart wird. Wie soll dies auf die Korinther zutreffen, wenn dieser Tag auch heute noch, fast 2000 Jahre später, in der Zukunft liegen soll ? Wie können wir behaupten, Paulus habe Wahrheit unter Eingebung Gottes verkündet und geschrieben, falls dieser Tag, den er so offensichtlich in die nahe Zukunft der Korinther damals legt, gar nicht kam ? Sollte sich Paulus geirrt haben? Hat Paulus nicht unter Eingebung Gottes geschrieben sondern eigene (falsche) Vermutungen verkündet?
Ich will noch einige weitere Stellen aus dem 1. Brief and die Korinther erwähnen, welche ebenfalls ein zeitliches Element enthalten und uns Informationen liefern, um die Sache bzgl. des Kommens des Herrn und des Tags der Offenbarung des Herrn Jesus richtig zu verstehen
1. Korinther 7,29-31
Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die
weinen, als weinten sie nicht;
und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
Von welcher "Welt" und von welchem "Ende" schreibt Paulus hier den Korinthern? Nun, er gibt selbst die Antwort, indem er dieses Ende gleichsetzt mit der Offenbarung des Herrn und dem Tag des Herrn Jesus (vgl. 1,7-8), so dass die Welt, welche vergeht, die Welt ist, welche bis dato und zu Lebzeiten des Paulus und der Korinther existierte. In seinen Ausführungen in 1Ko 7 betont Paulus, "die Zeit ist kurz" und bezieht sich nun darauf, indem er fortfährt mit "FORTAN sollen ...". Offensichtlich geht es Paulus um die Zeit bis zu dem zuvor angesprochenen Ende, bis zum Vergehen des Wesens jener Welt, und nicht etwa darum, dass ganz allgemein gesehen für einen Menschen die Zeit kurz ist und das Ende des Planeten Erde und des Kosmos unmittelbar bevorstand.
1. Korinther 10,11
Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.
Hier lernen wir, dass Paulus seine Generation als die ansah, "auf die das Ende der Zeiten gekommen ist". Das "Ende der Zeiten" steht in verschiedenen anderen Schriftstellen ebenfalls mit dem Kommen des Herrn und dem Gericht, das er dann ausüben wird, in Verbindung. Paulus schreibt von diesem Ende der Zeiten als nahe bevorstehend.
1. Korinther 15,51
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
In diesem Abschnitt seines Briefs schreibt Paulus von der Auferstehung der Toten, welche ja am Ende der Zeiten, am letzten Tage, geschehen sollte. Hier erwähnt er nun eine Sache, die zuvor ein Geheimnis war: Nicht alle unter den Korinthern würden vor diesem Ende, vor der Rückkehr des Herrn Jesus, entschlafen (sterben) und dann Teil in der Auferstehung haben. Alle aber -- sowohl die, welche bis zu jenem Zeitpunkt noch entschlafen sind, als auch die, welche am Leben sein werden, würden "verwandelt" werden. Aus diesen Worten geht doch eindeutig hervor, dass Paulus davon ausgeht, dass das Kommen des Herrn und damit verbundene Auferstehung und Verwandlung sehr bald schon stattfinden würde, denn nicht alle seiner Mitgläubigen würden entschlafen.
Philipper 1,10
so daß ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi,
"... lauter und unanstößig seid für [bzw. "bis hin auf"] den Tag Christi". Auch in seinem Brief an die Philipper (ca. 60 n.Chr. geschrieben) weist Paulus wiederholt darauf hin, dass der Tag Christi, das Kommen des Herrn, nahe bevorsteht.
Philipper 3,20
Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus,
Philipper 4,5
Eure Güte laßt kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
Paulus weist unmissverständlich darauf hin, dass "wir" (also er und die Gläubigen damals) die Rückkehr des Herrn Jesus noch zu ihren Lebzeiten erwarteten! Dass dies nicht einfach eine allgemeine Aussage ist, die man auf Gläubige Jahrhunderte oder Jahrtausende später genauso projizieren kann, ergibt sich u.a. sogleich daraus, dass er nur wenige Sätze weiter feststellt: "Der Herr ist nahe!" Es ist klar, dass wir nicht heute im Jahre 2003 behaupten können, der Herr sei "nahe", und gleichzeitig aber Paulus recht haben soll, dass der Herr vor ca. 1940 Jahren auch schon "nahe" war!
1. Thessalonicher 4,15-17
Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht
zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen
vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.
Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen;
und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
Paulus hatte in seinem Brief an die Korinther davon gesprochen, dass nicht alle von ihnen vor dem Kommen des Herrn entschlafen würden und erwähnt, dass alle verwandelt würden, um so ins Reich Gottes einzugehen (vgl. 1Ko 15). Einige Jahre vorher schrieb Paulus das, was wir nun hier in seinem Brief an die Thessalonicher lesen, und auch hier wird deutlich, dass Paulus ganz sicher weiß und mit absoluter Bestimmtheit als ein Wort des Herrn verkündet, dass nicht alle Gläubigen in Thessalonich vor der Ankunft des Herrn sterben würden, sondern dass einige leben und übrigbleiben werden, und dass diese jedoch den entschlafenen Gläubigen gegenüber keinen Vorteil haben würden, was das beim Herrn sein angeht. Die Ankunft des Herrn sieht Paulus ganz sicher in naher Zukunft und noch zu Lebzeiten einiger der Leser.
Ca. Mitte der 60er Jahre im 1. Jahrhundert n.Chr. schrieb Paulus seine Briefe an Timotheus, und auch in diesen Briefen kommt er auf das Kommen des Herrn Jesus zu sprechen.
1. Timotheus 6,13-14
Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das
gute Bekenntnis,
daß du das Gebot unbefleckt, untadelig haltest bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus,
Wie sollte Timotheus das ihm gegebene Gebot halten "bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus", wenn diese Erscheinung gar nicht zu seinen Lebzeiten sein würde? Aus dieser Aussage können wir ersehen, dass Paulus mit fortschreitender Zeit die Erscheinung Jesu, die Ankunft des Herrn Jesus immer näher wußte. Dies war für ihn und die Gläubigen nicht ein "vielleicht irgendwann und möglicherweise in naher Zukunft" ... Nein! Es war eine feststehende und allgemein bekannte und anerkannte Wahrheit, die sie auch als solche glaubten!
1. Timotheus 4,1
Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und
teuflischen Lehren anhängen,
2. Timotheus 3,1
Das sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.
2. Timotheus 4,1
So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei
seiner Erscheinung und seinem Reich:
Paulus warnt Timotheus vor dem, was sich in den letzten Tagen vor der Erscheinung des Herrn Jesus und seinem Reich zutragen wird, und diese Dinge betreffen den Timotheus, denn er (!) soll sich entsprechend verhalten und achthaben auf sich und das, was ihm aufgetragen ist. Dies sind nicht einfach ein paar Warnungen für "irgendwann in der Zukunft", sondern ernste Worte, die Timotheus selbst betreffen!
Ein bemerkenswertes Detail bzgl. des Zeitfaktors geht leider in der hier vorliegenden Übersetzung des Ausdrucks "kommen wird zu richten" von 2Tim 4,1 verloren. Im Griechischen findet sich in hier das Wort *mello* in Verbindung mit dem Wort "richten", und eine genauere Übersetzung wäre "... der im Begriff steht zu richten ... bei seiner Erscheinung..." (vgl. z.B. unrevidierte Elberfelder Bibel 1905). Der Herr Jesus "stand im Begriff zu richten" ... d.h. seine Erscheinung stand unmittelbar bevor, seine Erscheinung und das Richten der Lebenden und der Toten würde sehr bald sein.
Auch im Brief an die Hebräer finden sich mehrere Hinweise auf die nahe bevorstehende Rückkehr des Herrn Jesus.
Hebräer 8,13
Indem er sagt: »einen neuen Bund«, erklärt er den ersten für veraltet. Was aber veraltet und überlebt ist, das ist seinem Ende nahe.
Der Schreiber des Briefs erklärt, dass das Ende des alten Bundes "seinem Ende nahe" ist, da er nunmehr "veraltet und überlebt ist". Die Schlachterbibel übersetzt "das wird bald verschwinden", die unrevidierte Elberfelder hat "ist dem Verschwinden nahe". Nach einigen weiteren Erläuterungen stellt der Schreiber dann folgendes fest.
Hebräer 10,25
und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht,
daß sich der Tag naht.
Die Ermahnungen an die Gläubigen unter den Hebräern ist deutlich und klar: Der Tag der Rückkehr und Erscheinung des Herrn Jesus "naht"! Dies wird noch bestärkt durch die dann folgenden Worte, u.a. in Vers 37.
Hebräer 10,37
Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.
Es ist schon merkwürdig, dass Christen heute davon reden, dass wir heute auf das Kommen des Herrn warten, und in dieser Hoffnung leben, solange er noch "ausbleibt" ...wo doch der Text hier uns mitteilt, dass der Herr schon damals "nicht lange ausbleiben" würde. Im griechischen Text findet sich übrigens nicht einmal ein Wort für "lange" [nicht lange ausbleibt], dort heißt es vielmehr: "Denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen." (unrev. Elberfelder Bibel 1905). Vom Zeitpunkt der Niederschrift des Hebräerbriefs war es nur "noch über ein gar Kleines"! Dann steht ganz betont, dass nach dieser gar kleinen Zeitspanne "der Kommende wird kommen"! Und als ob dies noch nicht genügend klar ist, wird noch beigefügt, er wird "nicht verziehen [ausbleiben]"!
Jakobus 5,8-9
Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.
Seufzt nicht widereinander, liebe Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür.
Wiederum lesen wir, dass das Kommen des Herrn nahe ist. Auch wird uns mittels eines Bildes noch gesagt, wie nahe es denn schon ist: "Siehe, der Richter steht vor der Tür"!! Wenn jemand von ferne zu uns kommt und unterwegs ist, wie lange wird es noch dauern, bis er ankommt, wenn er bereits vor der Tür steht?
1. Petrus 4,7.17
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.
...
Denn die Zeit ist da, daß das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. ....
Nicht nur Paulus und Jakobus schreiben davon, dass das Kommen des Herrn nahe war und das Gericht bald ergehen sollte, auch der Apostel Petrus schreibt hier, dass das Ende aller Dinge auf sie gekommen war und dass die Zeit da war, dass das Gericht am Hause Gottes beginnen würde.
Auch der Apostel Johannes erwähnt in seinen Briefen, dass die Finsternis fast vorbei und die Zeit da war, wo das wahre Licht scheinen würde, usw ...
1. Johannes 2,8.17-18
Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht
scheint jetzt.
Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen;
daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist.
Es war nicht nur "die letzte Zeit", sondern nunmehr auch "die letzte Stunde"! Aus den Aussagen des Johannes und der anderen Schreiber der NT Schriften geht eindeutig hervor, dass sie das Kommen des Herrn und das Ende aller Dinge, das Ende der Welt, das Gericht und die Auferstehung und das Kommen des Reiches Gottes in ihrer nahen Zukunft und noch zu ihren Lebzeiten erwarteten. Die Apostel lehrten nicht, dass der Herr irgendwann möglicherweise oder vielleicht in ihrer nahen Zukunft kommen könnte ... nein! Sie schrieben und lehrten von einer absolut sicheren und bald schon bevorstehenden Rückkehr des Herrn.
Gerade diese Festlegung auf eine bald bevorstehende und noch zu ihren Lebzeiten und in ihrer Generation angesagte Rückkehr des Herrn war es ja, die den Spöttern ihren Raum gab, zu spotten, wie uns Petrus berichtet.
2. Petrus 3,3-4
Ihr sollt vor allem wissen, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen
Begierden nachgehen
und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang
der Schöpfung gewesen ist.
Die Spötter tauchten selbstverständlich noch nicht in den frühen Jahren nach der Himmelfahrt Jesu auf, aber sie mehrten sich "in den letzten Tagen" ... Als diese Generation langsam aber sicher ihrem Ende zuging, ca. Mitte der 60er Jahre n.Chr., und sich immer noch nichts tat, da meinten einige, sie könnten nun spotten und das ganze Gerede von dem Kommen des Herrn als "dummes Geschwätz" hinstellen, weil ja die "Tatsachen" (nichts passiert in nunmehr fast 40 Jahren) zu beweisen schienen, dass es kein Kommen des Herrn geben würde. Nur war die Zeit dieser Generation noch nicht abgelaufen ... und Petrus zeigt auf, dass Gottes Grund für das Abwarten nichts mit Gottes Fähigkeit zu tun hatte, dies zustande zu bringen, sondern damit, dass Er sehr geduldig war und gerade den Ungläubigen noch eine kleine Weile Gelegenheit zur Buße gab. Aber, diese auch schon Jahrhunderte andauernde Gelegenheit für Sein Volk, zu bereuen und sich zu Ihm zu wenden, war auch bald vorbei und das Gericht würde bald beginnen!
Wenn heute fast alle Christen davon reden, dass der Herr noch wartet und ausbleibt, so ist das eigentlich - rein von der Sache her - nicht unähnlich dem Spott jener, auf die sich Petrus in seinem Brief bezieht. Wie können Christen heute behaupten, der Herr bliebe noch aus und sein Kommen stehe nunmehr nahe bevor, wenn die Apostel vor ca. 1940 Jahren schrieben, Jesus stehe bereits vor der Tür und er würde nicht ausbleiben? !!! Mittlerweile wurde Generationen von Christen über Jahrhunderte hinweg das Gleiche gepredigt ihnen wurde ans Herz gelegt zu glauben, der Herr sei nahe ... und doch tat sich während all der Jahrhunderte nichts!!
Irgend etwas ist doch da nicht korrekt. Wem wollen wir glauben? Den Aposteln, die eigentlich unmissverständlich darlegen, das Kommen des Herrn sei in ihrer nahen Zukunft? Oder den Lehrern, die behaupten, das Kommen des Herrn sei auch nach ca. 2000 Jahren immer noch nicht eingetreten? Zudem können die Lehrer von heute, trotz ihrer Beteuerungen, es sei wohl nun wirklich bald, weil ja die "Zeichen der Zeit [sprich: Errichtung des Landes Israel, Rückkehr von Juden ins Land, usw.)" dies bestätigen würden, auch nicht mit Bestimmtheit sagen, dass ihre Behauptungen wirklich stimmen ... was tun?
Mein Vorschlag lautet: Zunächst die klaren und deutlichen Aussagen der biblischen Schreiber bestimmen und erkennen, was da geschrieben steht. Dann die schwierigeren und vielleicht nicht so deutlichen Aussagen bestimmen, und schauen, wie diese im Lichte der klaren Verse betrachtet und ein rechtes Verständnis in Einklang mit den klaren Aussagen erarbeitet werden kann.
Mögen diese Artikel, in denen es mir zunächst nur darum geht, die eigentlich klaren und deutlichen biblischen Aussagen möglichst einfach und möglichst "unkommentiert" darzulegen, allen Lesern eine Hilfe sein, sich selbst ein genaueres Bild der Sache zu machen. Ich biete keine "fertige" Auslegung an und kann auch noch keine endgültigen Aussagen bzgl. meines Verständnisses im Hinblick auf das Kommen des Herrn und der damit verbundenen Ereignisse machen.
Ich lasse aber die Leser an meiner eigenen Suche teilhaben und nehme auch gerne sachliche Anregungen und Kommentare zu dem in diesem Artikel dargelegten Material entgegen ... am einfachsten eine Mail an die Editor E-Mail Adresse schicken.