von
Wolfgang Schneider
Es könnte sein, dass diese Überschrift auf einige Leser einen etwas fragwürdigen Eindruck macht, denn es wird wohl kaum jemanden geben, der zu den "elendesten unter allen Menschen" gezählt werden möchte. Und dann betrifft die Frage auch noch Christen, von denen sicher auch niemand "ein elender Mensch" sein möchte ...
In der heutigen Zeit denken viele Menschen beim Lesen eines Begriffs wie "elend" vorrangig an materielle Not, an ein Unheil, einen Unfall, schlimme gesundheitliche Probleme, u.ä. Solches möchte man natürlich auch als Christ nicht unbedingt erleben. Manche christliche Kreise verbinden in ihren Predigten und Schriften das Christ-Sein vorrangig mit Wohlstand, Gesundheit, Wohlergehen in jeder Hinsicht, "Heil und Sonnenschein" allezeit; ja, sie gehen teilweise sogar soweit, dass gepredigt wird, es gäbe für einen "wahren Christen" nichts anders. Der biblische Bericht belehrt die Leser eines anderen. Begriffe wie "Elend", "Not" -- und umgekehrt auch "Wohlergehen", "Heil" -- werden heute in der westlichen Welt und den sogenannten "christlichen Nationen" in erster Linie auf das jetzige Leben bezogen, und das Hauptgewicht des "Christ-Werden-Wollens" wird bei vielen Predigten auf den großen Nutzen gelegt, den man als Christ hier und heute während seines Daseins auf Erden angeblich haben wird.
Nun, diese Studie hat mit mehr als irdischen Dingen zu tun, auch wenn das Wort "elend" im Titel vorkommt und sogar in Verbindung damit von "allein in diesem Leben" ebenfalls die Rede sein wird. Es wird jedoch schnell deutlich werden, dass die Frage, ob wir als Christen die elendesten unter allen Menschen sind, nicht viel mit dem "Hier und Heute" und dem jetzigen Leben allein zu tun hat.
Die im Titel gestellte Frage wurde abgeleitet aus einer Aussage des Apostels Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther.
1. Korinther 15,19
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
Welch eine gewaltige Aussage Paulus hier macht. Seine Worte sind an Christen gerichtet, an die Gläubigen in der Gemeinde zu Korinth, denen er mitteilt, dass Christen unter einer gewissen Bedingung in der Tat die elendesten unter allen Menschen sein würden - nämlich dann, wenn der erste Teil dieses Verses zutrifft: "Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus ".
Es ist klar, dass diese Aussage nicht einfach isoliert dasteht und ohne Zusammenhang zu verstehen ist. Die Worte in diesem Vers allein weisen bereits darauf hin, dass es um ein größeres Thema geht, um eine größere Abhandlung zu einer für Christen bedeutsamen Sache. Wir müssen daher den Kontext dieser Stelle sorgfältig erörtern.
1. Korinther 15,1-4
1 Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht,
2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt.
3 Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Daß Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift;
4 und daß er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift;
Paulus beginnt diesen Abschnitt seines Schreibens, indem er die Gläubigen in Korinth zuerst an das Evangelium erinnert, das er ihnen seinerzeit verkündigt hatte und in dem sie, nachdem sie es zunächst angenommen, dann auch fest gestanden hatten. Die frohe Botschaft, das Evangelium des Paulus war ein Evangelium, welches sie nicht umsonst gläubig werden ließ, wenn sie daran festhielten. Das Evangelium hatte Nutzen, es war nicht leer und ohne Nutzen für sie. Allerdings bemerkt Paulus auch, dass sie diesen Nutzen für sich verlieren konnten, wenn sie nicht an dem Evangelium in der Gestalt festhielten, wie Paulus es ihnen in Wahrheit auch verkündet hatte.
Das Evangelium handelte von Christus. Die zentralen Aussagen der Botschaft des Paulus waren, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden, dass er begraben worden ist, und dass er auferstanden ist am dritten Tage! Diese Aussagen leiteten sich aus der Schrift ab, denn in der Schrift hatte Gott bereits zuvor verkündet, dass der kommende Messias genau dies erfüllen bzw. erreichen würde. In Christus hatte sich dies nun erfüllt.
Im weiteren Verlauf dieses Abschnitts wird nun deutlich, dass es Paulus in besonderer Weise um die letztgenannte Wahrheit, die Auferstehung Christi, geht. Aus diesem Grunde führt Paulus zunächst eine ganze Reihe von Zeugen an, die teilweise sogar noch zum Zeitpunkt, als dieser Brief geschrieben wurde, am Leben waren und die Auferstehung Christi aus erster Hand als Augenzeugen bestätigen und bezeugen konnten.
1. Korinther 15,5-7
5 und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
"Kephas" ist kein anderer als Simon Petrus. Über einige dieser Ereignisse, bei denen der auferstandene Jesus von anderen gesehen wurde, wird auch in den Evangelien berichtet, einige Erscheinungen des Auferstandenen werden nur hier erwähnt.
Die Auferstehung Jesu von den Toten ist, wie diese Angaben zeigen, eine äußerst vielfältig bekundete und bezeugte Tatsache. Petrus, dazu die meisten der ursprünglichen zwölf Apostel waren zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Briefes noch am Leben, wie auch die meisten von den mehr als fünfhundert Brüdern, denen Jesus Christus als Auferstandener erschienen war. Paulus konnte unmöglich solche Behauptungen ohne Widerspruch aufstellen, wenn seine Worte nicht der Wahrheit entsprochen hätten. Wären seine Worte ein falsches Zeugnis, so hätten die angeführten Zeugen ihm sogleich widersprechen und seine Ausführungen als Lügen entlarven können. Nein, die hier gemachten Angaben des Paulus sind sehr gut bezeugt und entsprechen der Wahrheit, und die Schrift bezeugt die Wahrheit seiner Botschaft über Christus.
Zudem hatten nicht nur andere den auferstandenen Jesus in Person vor seiner Aufnahme in den Himmel gesehen; auch Paulus selbst hatte in einer Vision eine Begegnung mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus, wie er sogleich hinzufügt.
1. Korinther 15,8-11
8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.
9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
11 Es sei nun ich oder jene: so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.
Wir erkennen, dass Paulus sein eigenes Zeugnis keineswegs in den Vordergrund rückt. Er ist nicht darum bemüht, seiner Meinung hier in besonderer Weise Gewicht zu verschaffen. Im Gegenteil, er weist darauf hin, dass er eigentlich der "geringste unter den Aposteln" ist, denn er gehörte ja nicht einmal zu den ursprünglichen Zwölf und, was "noch viel schlimmer" war, er hatte aktiv und auf vehemente Weise die Gemeinde Gottes bis aufs Blut verfolgt.
Nun aber, dank der großen Gnade Gottes, hatte sich sein Leben gewandelt, und er war durch Gottes Gnade zum Aposteldienst berufen worden, und darin verkündete er das Evangelium, wie es in Christus Wahrheit ist. Wesentlicher Bestandteil dieser Predigt war die Auferstehung Christi von den Toten - dass Jesus nicht nur für unsere Sünden gestorben ist und anschließend begraben wurde, sondern dass er auch wieder von den Toten auferweckt worden und auferstanden war. Gerade darin lag das Besondere der Botschaft Christi, und gerade darin liegt auch begründet, dass unser Glaube eben nicht umsonst sein wird, wenn wir denn die Wahrheit des Evangeliums gehört und angenommen haben und daran festhalten.
Nachdem Paulus die Korinther an die grundlegende Lehre ihres Glaubens erinnert hat, ihnen kurz vor Augen führt, wie überaus gut bezeugt die Auferstehung Jesu von den Toten ist, wendet er sich nun einigen Argumenten zu, die von einigen in Korinth zu jener Zeit gelehrt wurden und wodurch die Gemeinde dort Gefahr lief, vom rechten Glauben abzuirren.
1. Korinther 15,12-14
12 Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?
13 Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden.
14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich.
Paulus greift seine Botschaft und die auch von anderen in Korinth vertretene rechte Lehre und Predigt von Christus auf, und er fragt dann fast ein wenig provokativ, wie es überhaupt sein kann, dass angesichts der rechten Lehre ("dass Christus von den Toten auferstanden ist") doch tatsächlich von einigen behauptet und gelehrt wird: "Es gibt keine Auferstehung der Toten". Wie kann das sein?
Die weiteren Ausführungen in Vers 13 zeigen, dass diese Personen in Korinth schon noch sagten, Christus sei zwar von den Toten auferstanden, aber vermutlich leugneten sie die Auferstehung anderer Toten oder sie hatten möglicherweise ein Konzept, dass ein Weiterleben direkt nach dem Tode ohne Auferstehung vorsah. Wie dem auch war, Paulus gibt ihnen nicht viel Raum, sondern greift sofort das zentrale Thema auf.
Was die Leute in Korinth behaupteten, war schlichtweg unmöglich! Wenn es nämlich keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann auch Christus nicht auferstanden sein! Hier geht es übrigens nicht um eine bestimmte Auferstehung von den Toten, also ein Ereignis, etwa die Auferstehung aller Toten am jüngsten Tage. "Auferstehung" bezeichnet hier kein Ereignis, sondern es geht vielmehr um die allgemeine Tatsache, dass Tote von den Toten wieder auferstehen. Wenn es nicht möglich ist, dass Tote aus dem Totenreich auferstehen, dann kann auch Christus nicht auferstanden sein! Die Worte des Paulus bestätigen auch, dass Jesus Christus tatsächlich tot war, und nicht nur als ein Scheintoter im Grabe verharrte. Er war tot, 3 Tage und Nächte begraben, befand sich im Totenreich. Danach wurde er von den Toten auferweckt, was viele damals noch lebende Augenzeugen bestätigen konnten.
Dann fügt Paulus an, dass sowohl Predigt wie Glaube absolut vergeblich sind, wenn Jesus Christus nicht von den Toten auferstanden ist. Die Predigt lebt und erlangt Wirksamkeit durch die Auferstehung Christi von den Toten, und so ist es mit dem Glauben bei denen, die diese Predigt hören und ihr glauben! Durch die Auferstehung von den Toten wurde Jesus Christus eingesetzt als der Sohn Gottes in Kraft nach dem heiligen Geist (vgl. Römer 1,4Röm 1,4
und nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten.). Durch die Auferstehung bestätigte Gott, dass Jesus der Herr und Christus ist, und damit auch, dass das Wort Gottes wahr ist und die Predigt von Christus wahr ist. Ohne die Auferstehung Christi ist die Predigt von Christus vergeblich und somit auch der Glaube daran vergeblich.
1. Korinther 15,15-18
15 Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen.
16 Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden.
17 Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden;
18 so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren.
Paulus wendet sich nun direkt dem Argument einiger Personen in Korinth zu und erläutert ganz logisch, was diese Leute eigentlich mit ihrer Lehre wirklich sagen. Paulus und die anderen, die bezeugen, Jesus sei von den Toten auferstanden, würden als falsche Zeugen für Gottes Wirken befunden, weil sie ja dann Dinge bezeugen, die überhaupt nicht stimmen. Gottes Wirken würde als nichtig erklärt, denn es geht nicht einfach darum, dass irgendwer etwas nicht gemacht habe, sondern es geht um das, was Gott entweder gemacht oder nicht gemacht hat. Erneut stellt Paulus klar und deutlich fest, dass Christus keine Ausnahme in Sachen Auferstehung von den Toten ist; vielmehr ist er in dem allgemein gültigen Prinzip eingeschlossen. Er kann nur von den Toten auferstanden sein, wenn es möglich ist, dass Tote wieder auferstehen. Wenn diese allgemeine Wahrheit nicht zutrifft, dann gilt das auch für Jesus Christus, dann ist er auch nicht auferstanden!
Die logische Konsequenz daraus wäre dann, dass der Glaube der Korinther selbstverständlich nichtig wäre, vergeblich, nichts wert. Ja, dann wären sie sogar noch in ihren Sünden! Dies wäre so, weil die Sünden nur durch das Opfer des teuren Blutes des von Gott gesandten Messias getilgt werden konnten. Wäre Christus nicht auferstanden, dann wäre er auch nicht als der Sohn Gottes erwiesen, sondern wäre wie jeder andere Mensch auch anzusehen, und sein Opfer hätte nichts bewirken können.
Außerdem wäre weiterhin noch festzustellen, dass es dann natürlich für die Gläubigen, die Christen, die bislang verstorben bzw. entschlafen sind, ebenfalls keine Hoffnung gäbe, denn sie wären ganz einfach verloren.
Dies ist der Hintergrund, vor dem dann die Aussage, die als Anregung für den Titel dieser Studie diente, steht und auch zu verstehen ist.
1. Korinther 15,19
Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.
"Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt" - das ist der entscheidende Punkt, um den es geht. Wenn die Toten nicht auferweckt werden und auferstehen, dann ist Christus nicht auferstanden. Dann besteht in der Tat auch keinerlei Hoffnung für uns über das jetzige Leben hinaus. Wenn wir aber nur allein in diesem jetzigen Leben auf Christus hoffen, bzw. wenn wir nur Hoffnung haben können, dass Christus uns lediglich für das jetzige Leben etwas nützt, dann sind wir "die elendesten unter allen Menschen"! Dann sind andere wesentlich besser dran, dann sollten wir uns ernsthaft überlegen, nicht weiter an Christus festhalten zu wollen. Immerhin, wer will schon zu den elendesten unter allen Menschen gehören?
Aber - Gott sei gedankt! - dem muss nicht so sein! Wie die verschiedenen Argumente des Paulus bereits aufgezeigt haben, steht absolut sicher fest, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Das Gerede derer in Korinth, die eine Auferstehung der Toten leugneten, ist als falsch erwiesen. Paulus hat eindeutig nachgewiesen, dass Christus wirklich von den Toten auferstanden ist.
Übrigens, die Liste der Augenzeugen, die Paulus zu Beginn dieses Abschnitts anführt, ist weit länger und zuverlässiger als die Liste von Zeugen für viele andere Ereignisse aus jener Zeit in erhaltenen historischen Quellen. Und die genannten Umstände zeugen von weitaus verlässlicheren Quellen als dies für andere Personen und Ereignisse aus jener Zeit in der Geschichte der Fall ist.
Zudem hat Paulus auch vom logischen Standpunkt aus eine lückenlose Beweisführung vorgebracht, gegen die das Gerede der anderen nicht standhalten kann.
1. Korinther 15,20
Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
Hier greift Paulus jetzt wieder die Auferstehung Christi auf und erläutert jetzt weiter, wieso wir als Christen eben nicht die elendesten unter den Menschen sein müssen!
Der erste und wichtigste Grund ist der, dass Christus auferstanden ist von den Toten, und zwar "als Erstling" unter den Entschlafenen! Da er der Erstling ist, steht ganz sicher fest, dass die anderen Entschlafenen ihm folgen würden. Das wiederum bedeutet, dass die Entschlafenen nicht verloren sind, sondern dass es eine Hoffnung gibt für Christen über das jetzige Leben hinaus.
Die Hoffnung über dieses Leben hinaus gründet auf der Auferstehung der Toten. Es ist wichtig zu beachten, dass Paulus nicht von einem "Weiterleben nach dem Tode" losgelöst von der Auferstehung redet, auch nicht von einem nur teilweise Weiterleben nach dem Entschlafen - nein! Die einzige Sache, mit der für einen Menschen ein zukünftiges Leben nach dem Sterben möglich macht, ist die Auferstehung der Toten.
Selbst bei Jesus, so stellt Paulus fest, gab es kein "Weiterleben" nach dem Tod am Kreuz, sondern Jesus war "entschlafen", war verstorben, er war tot von dem Zeitpunkt an, da er seinen Geist aufgab, während der Zeit, die er im Grab lag, bis hin zu dem Zeitpunkt, da er von Gott wieder von den Toten auferweckt wurde. Erst mit der Auferweckung von den Toten und als er von den Toten auferstand, war Christus wieder am Leben, und zwar in einem neuen Leben, so dass er nicht mehr sterben wird (vgl. Offenbarung 1,18Offb 1,18
und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.).
Die Auferstehung Christi ist Garantie für eine lebendige Hoffnung der Christen, für eine Hoffnung auf ewiges Leben in der Gegenwart des Herrn. Das kommt nun in den nächsten Versen noch deutlicher zum Ausdruck.
1. Korinther 15,21-26
21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.
23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören;
24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
25 Denn er muß herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« .
26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
Paulus legt zuerst noch dar, dass der eine Mensch, Christus Jesus, genügte, um die Auferstehung der Toten allen zugänglich zu machen. Warum ist dem so? Weil der Tod durch einen Menschen (durch Adam) kam, darum braucht es auch nur einen Menschen (Christus) um die Auferstehung der Toten zu bewirken.
Dann erläutert Paulus nochmals, dass Christus lediglich der Erstling war, und dass alle entsprechend ihrer Ordnung auferstehen werden. Keiner, der Christus angehört, wird ausgelassen oder vergessen werden. Und, es wird auch erneut festgestellt, wann es sein würde, dass die, die Christus angehörten und entschlafen waren, von den Toten auferstehen würden - es würde sein, "wenn er [Christus] kommen wird."
Vor der Ankunft des Herrn, vor seinem Kommen, waren alle Verstorbenen tot und im Grabe, im Totenreich, und dort harrten sie der Auferstehung der Toten beim Kommen des Herrn, am jüngsten Tage, dem Ende jenes Äons. Zu diesem Zeitpunkt vor dem Kommen des Herrn -- und wir müssen beachten, dass der Herr noch nicht gekommen war, als Paulus hier schrieb -- war tatsächlich nur einer, nämlich Christus selbst, als der Erstling von den Toten auferstanden. Alle, die an ihn glaubten, die ihm angehörten und die vor seiner Ankunft entschlafen waren, wurden erst von den Toten auferweckt bei der Ankunft Jesu. Aus Vers 24ff geht noch hervor, dass Jesu Kommen auch direkt mit dem "Ende" verbunden ist, bzw. mit dem "Reich", über welches Christus herrscht und in dem er schließlich alle Herrschaft und Macht und Gewalt vernichtet.
Vers 26 ist aufschlussreich, denn hier wird in kurzen und prägnanten Worten mitgeteilt, dass der Tod ein "Feind" ist, und zwar "der letzte Feind, der vernichtet wird". Dabei geht es nicht direkt um das Sterben, sondern um den "Tod in Ewigkeit", der ohne Auferstehung von den Toten Herrschaft hätte über alle, die gestorben sind und noch sterben. Die Macht dieses Todes ist gebrochen mit dem Kommen des Herrn und seit die Auferstehung der Toten Realität ist. Der Feind "Tod" ist somit vernichtet. Heutzutage hört man immer wieder Vorträge, und es gibt Bücher über das Thema "Tod" oder "Leben nach dem Tod", in denen der Tod nicht als Feind, sondern eher "Freund", als "Tür zum Leben" hingestellt wird. Solche Aussagen stehen aber in krassem Widerspruch zu der Aussage der Bibel hier.
Solche Art von "Schönmalerei des Todes" geschieht wohl in der Absicht, Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen und das Bedrückende, eben das Feindliche, des Todes abzuschwächen bzw. völlig zu verdrängen. Die Reden von den schönen Seiten des Todes und dem sofortigen Eintreten in ein schönes neues Leben, ohne dass das Kommen Christi bereits eingetreten ist, und ohne dass die Auferstehung von den Toten Realität ist, sind lediglich schöne Worte, aber sie haben mit der Wahrheit nichts gemein. Sie sind eigentlich ein falscher Trost, denn sie widersprechen dem, was uns die Schrift lehrt.
Das, was uns als Christen eben nicht als elendeste unter den Menschen dastehen lässt, ist die Realität der Auferstehung von den Toten, die mit Christi Kommen Realität wurde. Mit dem Kommen Christi wurden die bis dahin Verstorbenen von den Toten auferweckt und die in Christus Entschlafenen erlangten das ewige Leben in der Gegenwart des Herrn. Mit dem Kommen Christi wurden und werden alle damals und danach lebenden Christen verwandelt und "entrückt". Seither hat der Tod keine Macht mehr und Christen werden nicht mehr ins Totenreich eingehen, da der Tod und sein Reich vernichtet sind. Mit dem Kommen des Herrn ist der größte aller Siege Realität für uns.
Christus wurde auferweckt, er ist auferstanden als Erstling von den Toten - und seine von vielen Zeugen bestätigte und verbürgte Auferstehung ist Garant für die Auferstehung aller anderen Toten, und die Verwandlung all derer, die Christus angehören, und die dann allezeit bei dem Herrn sein werden.
Wir als Christen sind wahrlich NICHT die elendesten unter allen Menschen!