von
Wolfgang Schneider
Es gibt auch bzgl. dieser Angelegenheit und Frage eine verlässliche Quelle für Wahrheit. Was dem Menschen nicht bekannt ist und was er mittels seiner Sinne und eigener Anstrengungen nicht in Erfahrung bringen kann, ist ihm dennoch dann zugänglich, wenn Gott Erkenntnis darüber offenbart hat. Das Wort Gottes, die Bibel, ist Gottes Offenbarung an den Menschen. Das Wort Gottes ermöglicht dem Menschen Einsicht und Erkenntnis in Bereiche, die ihm mittels seiner Sinne ansonsten nicht zugänglich wären. Gottes Wort berichtet absolut verlässlich, was es mit dem Tod und den Toten auf sich hat – wo er herrührt, wer die Gewalt über den Tod hat, was beim Tod geschieht, wie es nach dem Tod weitergeht. Gottes Wort vermittelt Wahrheit, und es ist diese Wahrheit, die einen jeden Menschen frei machen kann, wenn er frei sein will.
Im Brief an die Römer wird uns mitgeteilt, wie der Tod Eingang in die Welt fand. Wir erfahren auch, dass es einen Weg aus der daraus resultierenden Verdammnis gibt. Der Vergleich und die Gegenüberstellung von Adam und Jesus Christus und ihres jeweiligen Anteils gewährt uns Einsicht in diese Wahrheiten.
Römer 5,12.18-21:
12 Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.
18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.
19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.
20 Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen, damit die Sünde mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden,
21 damit, wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Durch Adam kamen Sünde und Tod in die Welt, und sie sind zu allen Menschen durchgedrungen. Alle Menschen sündigen und sind so unter dem Urteil der Verdammnis.
Um welchen Tod bzw. Leben geht es in dieser Sache? Bei der Konsequenz von Adams Sünde war nicht der physische Tod – das Ende des biologischen irdischen Lebens - im Blick, sondern der Verlust des von Gott vorgesehenen ewigen Lebens. Adam starb an eben jenem Tage seiner Sünde (vgl. dazu 1. Mose 2,16-17)!
1 Mose 2,16–17:
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,
aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.
„… denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben“ Offensichtlich handelte es sich nicht um Tod und Sterben im physischen, biologischen Sinne, da er ja wie zuvor auch weiterhin in dieser Hinsicht am Leben war! Ideen wie „an dem Tage war Same des (physischen) Todes gesät und er starb dann später“ entbehren jeder biblischen Grundlage und beruhen wohl auf der falschen Annahme, Adam hätte ohne Sünde ewig im physischen Sinne weitergelebt. Aber Adam war in der Tat von dem Tage und Augenblick an unter der Verdammnis und des Todes gestorben; er hatte das ihm von Gott zugesagte ewige Leben verloren und war ein „toter Mann“, dem „ewigen Tod“ unterworfen.
In unserer Betrachtung der Situation mit den Toten in Christus ist es sehr wichtig, dass wir genau unterscheiden zwischen dem rein physischen Sterben am Ende des irdischen Lebens und dem „ewigen Tod“, der aufgrund von Adams Sünde Eingang in die Welt fand und über einen jeden Menschen herrscht, „weil sie alle gesündigt haben“ (vgl. Röm 5,12).
Dieser Abschnitt in Römer 5 zeigt uns den großen Gegensatz zwischen Jesus Christus und Adam auf, und Gottes Wort stellt fest, dass in Christus nun die Rechtfertigung für alle verfügbar ist, so dass der Mensch aufgrund der Gnade errettet werden und ewiges Leben erhalten kann. Wie dies möglich ist, wird uns z.B. in Johannes 3 kundgetan.
Johannes 3,16:
Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Gott hat in seiner großen Liebe seinen eingeborenen Sohn gegeben, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! Wer an Christus glaubt, der wird nicht für immer verloren sein, er wird nicht in Ewigkeit tot sein, sondern er hat ewiges Leben! Er ist gerettet und hat von Gott die Verheißung auf ewiges Leben – er wird in Ewigkeit leben! Wir erkennen, dass es also bei dem Thema „Tod“ eigentlich um wesentlich mehr geht als um das physische Sterben. Was sich im Hinblick auf „ewig“ nach dem physischen Ableben abspielt, ist das Entscheidende.
Hebräer 2,14-15:
14 Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er's gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel,
15 und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mußten.
Eine weit verbreitete falsche Lehre besagt, dass Gott hinter dem Tod steht, dass der Tod genau wie das Leben seinen Ursprung bei Gott habe. Die Aussage in Hebräer 2 widerspricht solcher Lehre eindeutig. Die Gewalt über den Tod übt der Teufel aus, der Tod gehört sozusagen in seinen Bereich. Wie zuvor gelesen, brachte die Sünde des einen Menschen Adam den „ewigen Tod“ in die Welt. Die Sünde und dieser Tod haben nun zunächst Herrschaft über den Menschen, sobald sie sündigen. Menschen sind als Sünder ein Leben lang geknechtet, weil sie sich vor dem Tod fürchten.
Jesus Christus nun hat durch seinen Opfertod am Kreuz, indem er als Sündopfer für uns starb, dem Teufel diese Macht genommen, und den Menschen steht nun ein Weg offen, diesem Dilemma zu entgehen.
Offenbarung 1,17-18:
17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
18 der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle [des Totenreichs].
In dieser Vision spricht der auferstandene Herr zu Johannes und verkündet, dass er nun „die Schlüssel – die Macht und Gewalt über - des Todes und der Hölle [des Totenreichs]“ habe. Jesus Christus ist nun Herr über diesen Tod, er hat ihn in der Auferstehung besiegt! Jesus Christus ist die Auferstehung und das ewige Leben für einen jeden, der an ihn glaubt! Menschen, die gemäß dem Wort Gottes an Christus glauben und ihn als Herrn bekannt haben (vgl. Römer 10,9-10), haben in Christus bereits den Sieg errungen über diesen ewigen Tod, sie haben Gottes feste Zusage auf ewiges Leben. Ja, sie haben sogar in ihrem jetzigen Leben ein Angeld, ein Unterpfand ihres zukünftigen Erbes, d.h. ein Zeugnis dafür, dass sie Gottes Kinder sind und ihnen nun ewiges Leben zusteht (vgl. Epheser 1,13-14; Römer 8,15-16).
Eine Frage gilt es zu klären: Bedeutet „ewiges Leben haben“ das gleiche wie „nicht sterben“? Wie zeigt sich dieses ewige Lebe bei Christen? Der Tod hat nun keine Macht mehr über sie – aber in welcher Hinsicht? Es ist wohl allen Lesern klar, dass der physische Tod auch über die Christen, also die, die an Christus geglaubt und somit ewiges Leben empfangen haben, noch immer eine gewisse Herrschaft ausübt, denn auch Christen sterben rein physisch und werden begraben. Wie ist das mit der Aussage des Wortes Gottes bzgl. ewigen Lebens zu vereinbaren?
Diese Schwierigkeit versuchen Theologen auf unterschiedliche Weise auszuräumen. Manche lehren, dass Christen zwar physisch sterben, aber sofort danach bzw. noch im Augenblick ihres Todes sich seelisch oder geistlich bereits im Himmel des ewigen Lebens erfreuen. Es wird gelehrt, dass Christen eigentlich nicht im Tod verweilen, sondern nach ihrem Ableben sofort im Himmel und in einer anderen Form am Leben sind und sich an Gottes Gegenwart erfreuen. Manche Kreise lehren, sie wären nicht unmittelbar bei Gott, vielmehr gäbe es ein Zwischenstadium, das je nach den im irdischen Leben vollbrachten guten Taten unterschiedlich verläuft. Die Hauptschwierigkeit bei diesen Lehren liegt zumeist darin, dass auch gelehrt wird, dass die Auferstehung der Toten ein noch immer zukünftiges Ereignis ist und somit alle, die heutzutage sterben, eigentlich noch auf die Auferstehung warten und somit auch noch nicht wirklich wieder irgendwie „am Leben“ sein können. Somit ergibt sich die Frage: Was hat es mit diesen Ideen auf sich? Entsprechen diese Theorien bzw. eine davon, der Wahrheit?
Zunächst beachten wir nochmals, wie überhaupt der ewige Tod bzw. dann ewiges Leben in die Welt kamen. Was den ewigen Tod betrifft, so ist es die Sünde und der Ungehorsam eines Menschen gegenüber Gott, welche diesen brachte; was das ewige Leben betrifft, so ist es der Gehorsam eines Menschen gegenüber Gott, der wiederum ewiges Leben ermöglichte.
1. Korinther 15,20–22:
20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.
Gottes Wort offenbart uns hier, dass dieser Tod durch einen Menschen kam. Dieser eine Mensch war der erste Mensch, Adam, der durch seine Übertretung von Gottes Anweisung der Sünde Eintritt in die Welt ermöglichte, die als Konsequenz den ewigen Tod brachte. Weiterhin lernen wir aus dieser Stelle, dass analog dazu auch durch einen Menschen, den Menschen Jesus Christus, die Auferstehung der Toten zu ewigem Leben kommt. In diesen beiden Menschen sehen wir die Anfänge von ewigem Tod und ewigem Leben. Alle Menschen sündigen, und so erleiden nun alle auch den ewigen Tod. Die Menschen nun, die an den eingeborenen Sohn Gottes, an Jesus Christus, glauben, erlangen aus Gottes Gnade aufgrund ihres Glaubens die Auferstehung von den Toten zum ewigen Leben.
Weiterhin ergibt sich aus der Schrift auch, wann die Toten wieder am Leben sein werden. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, dass erst mit der Auferstehung der Toten, für Gläubige an Christus ewiges Leben Realität wird (vgl. dazu u.a. Joh 5,28-29, Dan 12,2). Vor diesem Zeitpunkt der Auferstehung beim Kommen des Herrn sind die Toten im Totenreich tot. Die Toten sind vor der Auferstehung nicht bereits automatisch an einem anderen Ort am Leben, sondern verbleiben im Zustand des Todes. Erst mit der Auferstehung von den Toten verlassen sie diesen Zustand. Das großartige Heil in Christus ist denen bereitet, die an ihn glauben und ihn als Herrn bekennen. Wann und wie die Toten in Christus auferweckt werden, wird u.a. im 1. Brief an die Thessalonicher mitgeteilt.
1. Thessalonicher 4,13–18:
13 Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.
14 Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.
15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
16 Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.
17 Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
18 So tröstet euch mit diesen Worten untereinander.
Dieser Abschnitt ist für die Gläubigen an Christus, die Glieder der Gemeinde Gottes, von großer Bedeutung. Er vermittelt uns aus Gottes Sicht, was mit den vor dem Kommen des Herrn entschlafenen Gläubigen und mit den beim Kommen des Herrn und danach lebenden Christen geschehen wird.
Bei der Ankunft des Herrn Jesus, beim Kommen des Herrn, werden die bis dahin entschlafenen Christen zuerst auferstehen. Weiterhin werden die zu der Zeit lebenden Christen verwandelt und gleich den aus den Toten auferweckten Christen dem Herrn entgegen „entrückt werden“, um so allezeit bei dem Herrn zu sein. Die entscheidende Wahrheit ist, dass vor der Ankunft des Herrn die „Toten, die in Christus gestorben sind“, tot sind. Erst mit der Ankunft des Herrn wird die Auferstehung der Toten zur Realität und die in Christus Entschlafenen werden als erste von den Toten zu ewigem Leben auferweckt.
Mit dem Kommen des Herrn tritt eine grundsätzliche Änderung ein, denn ab dann werden die zu dem Zeitpunkt lebenden an Christus Gläubigen (und gleiches gilt dann auch für alle danach lebenden Gläubigen) bei ihrem Ableben nicht mehr zuerst ins Totenreich (gr. hades) gehen, um von dort dann auferweckt zu werden, sondern sie werden verwandelt und „entrückt“ und gelangen so unmittelbar in Gottes Gegenwart.
1. Korinther 15,20–24:
20 Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.
23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören;
24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
Bei der Auferstehung der Toten gibt es eine bestimmte Reihenfolge: Christus war der Erstling von den Toten, er war der erste – und bis zu seinem Kommen auch der einzige –, der von den Toten zu ewigem Leben auferweckt wurde. Beim Kommen des Herrn folgen dann die in Christus Entschlafenen und die Auferstehung aller Verstorbenen, für die Gerechten eine Auferstehung zum Leben bzw. für die Ungerechten eine Auferstehung zum Gericht (vgl. Johannes 5,29).
1. Korinther 15,51–53:
51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
53 Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit.
Die große Wahrheit, dass die Gläubigen, die zuvor in Christus gestorben sind, bei der Ankunft des Herrn Jesus Christus auferweckt werden aus den Toten, kommt auch noch in der Wahl des Begriffs „Schlaf“ für den Zustand, in dem diese Verstorbenen sind, zum Ausdruck. Die Christen vor dem Kommen des Herrn sind „entschlafen“ und harren ihrer Auferweckung von den Toten. Für die Gläubigen, die vor der Ankunft des Herrn sterben, ist der Tod metaphorisch betrachtet ein „Schlaf“, aus dem sie beim Schall der Posaune „erweckt“ werden, um dann entrückt zu werden und für immer bei dem Herrn zu sein.
Der entscheidende Unterschied tritt ein mit dem Kommen des Herrn. Die davor Verstorbenen sind tot im Totenreich und verbleiben im Zustand dieses „Schlafs“ bis zur Ankunft des Herrn. Diese Zeitspanne vom Zeitpunkt des Ablebens bis zum Kommen des Herrn und der Auferweckung von den Toten mag eine ganz kurze Zeit umfasst oder auch Tausende von Jahren betragen haben. Für den Entschlafenen aber ist dies irrelevant, da Zeit für den Verstorbenen absolut nichts bedeutet, denn im Tode gibt es kein Gedenken, kein Bewusstsein, daher auch kein Erleben von Zeit (vgl. dazu etwa Psalm 6,6; Psalm 146,4; Prediger 9,5-6.10). Für den vor dem Kommen des Herrn in Christus Entschlafenen ist der nächste Moment, den er oder sie nach dem Ende ihres irdischen Lebens erlebt, der Zeitpunkt der Auferweckung von den Toten und die Vereinigung mit dem Herrn! Die zur Zeit des Kommens des Herrn und danach lebenden Christen werden dagegen gar nicht erst ins Totenreich gelangen, sondern vielmehr verwandelt und zum Herrn hin entrückt, sie werden also den Tod und einen Verbleib im Totenreich gar nicht erfahren.
Was ist nun heute der Fall? Wir leben heute nach dem Kommen des Herrn und der Auferstehung am Ende jenes damaligen biblischen Äons, dem Ende jener Welt. Wir, als danach lebende an Christus Gläubige werden in einem Augenblick wenn wir sterben „verwandelt“, wie in 1. Korinther 15,51–53 dargelegt, und „entrückt“ in Gottes Gegenwart. Christen nun sind somit wahrhaftig gemäß diesem biblischen Zeugnis nach ihrem Ableben in Gottes Gegenwart, im Himmel.
Das Problem mit ähnlichen Lehren in vielen Konfessionsgemeinschaften ist, dass sie die Ankunft des Herrn und die Auferstehung der Toten als noch immer zukünftige Ereignisse propagieren, sodass diese im Totenreich auf ihre Auferstehung warten. Aber andererseits behaupten sie, verstorbene Christen seien schon irgendwie „geistlich seelisch“ bei Gott am Leben. Um die Klippen ihrer selbst produzierten Widersprüche zu umschiffen, reden sie dann von einer „körperlichen Auferstehung“, die als Vereinigung der bereits bei Gott lebenden Seele mit dem dann auferstandenen „neuen vollkommenen Auferstehungsleib“ gelehrt wird. Ich denke, es ist klar und deutlich aus der Schrift, dass derartige Lehren unbiblisch sind und nicht der biblischen Wahrheit entsprechen.
Wir Christen brauchen im Glauben und Vertrauen auf die uns von Gott gegebene Hoffnung nicht mehr ein Leben lang durch die Furcht vor dem Tode geknechtet zu sein. Selbst wenn wir sterben, ist uns doch im nächsten Augenblick dann ein Leben in Herrlichkeit bei unserem Herrn verheißen. Im Glauben blicken wir darauf, und in absolutem Vertrauen auf Gottes Fähigkeit und Willigkeit, seine Verheißungen zustande zu bringen. Das gibt uns Frieden im Herzen auch bezüglich dieser ansonsten furchtbaren Realität eines ewigen Todes.
Wir haben allen Grund ruhigen Herzens zu sein und können und dürfen einander mit den Worten des Wortes Gottes trösten. Wir brauchen daher auch nicht in der Art traurig zu sein, wie es die sind, die keine Hoffnung haben, denn wir haben von Gott die Zusage ewigen Lebens erhalten! Wir werden mit ewigem Leben ausgestattet mit unserem Herrn vereint werden und dann allezeit bei ihm sein!