2. Mose 31,17
Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Israeliten. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.

Jesaja 40,28
Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.

Diese zwei Schriftstellen erscheinen nur widersprüchlich, wenn wir sie im Lichte unserer modernen westlichen Denkweise lesen und verstehen. Das Problem ist nicht unbedingt ein Übersetzungsprpoblem, sondern vielmehr ein Problem des Verständnisses eines hebräischen Idioms, das hier einbezogen ist.

In 1. Mose 2 lesen wir ebenfalls etwas darüber, dass Gott "ruhte".

1. Mose 2,2
Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.

Aus dieser Aussage können wir erkennen, dass "ruhte" einfach ein Ausdruck dafür ist, dass Gottes "Werk vollendet" war, es war abgeschlossen. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass er von seiner Arbeit müde oder erschöpft geworden sei, vielmehr liegt die Betonung eindeutig darauf, dass das Werk beendet und abgeschlossen war. Der Gebrauch von "ruhte", wie auch des späteren Ausdrucks "ruhte und erquickte sich" in 2. Mose 31,17 sind Teil eines orientalischen idiomatischen Ausdrucks, um auszudrücken, dass Gott sich - ein wenig einfach ausgedrückt - "zurücklehnte und sein vollendetes Werk mit Genugtuung betrachtete".

Jesaja 40,28 berichtet uns die buchstäbliche Wahrheit über Gottes Ausdauer und Kraft, dass er eben niemals müde noch matt wird durch irgendeines seiner Werke! Wenn man den Ausdruck "ruhte er und erquickte sich" als Teil eines orientalischen Idioms versteht, dann ist er in keiner Weise widersprüchlich zu Jesajas Feststellung, sondern zeigt auf betonte Weise, dass Gott sich an seinem vollendeten Werk erfreut, was eben in dem Wort "ruhte [setzte sich]" zum Ausdruck kommt.

Somit gibt es absolut keinen Widerspruch zwischen diesen Abschnitten der Schrift, es sei denn es ist ein Widerspruch in unserem eigenen Verständnis dieser zwei Verse.

 

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